Aus dem Leben des deutsch-rumänischen Judenchristen Richard Wurmbrand
“Am Ende jeder Schulung wurde zur Diskussion ermuntert. Einmal sagte der Redner, nach dem Tode bliebe vom Körper nur noch eine Handvoll chemischer Stoffe übrig. Ich fragte ihn: "Wenn es sich so verhält, warum haben dann einige Kommunisten für ihre Idee ihr Leben gelassen? Wenn ein Christ sich selbst opfert, mag dies weise erscheinen. Wenn man die vergänglichen Dinge aufgibt, um eine Ewigkeit zu gewinnen, so ist es, als wenn man 50 Dollar investiert, um 50 Millionen Gewinn zu machen. Aber weshalb sollte ein Kommunist sein Leben opfern, - es sei denn, auch er kann etwas für sich persönlich gewinnen?" Der Politoffizier konnte darauf keine Antwort finden. Deshalb wies ich ihn darauf hin, die Antwort sei schon von Augustinus gegeben worden, als er sagte: Die Seele ist von Natur aus christlich. "Der Atheismus ist nur eine Maske für Ihre wahren Empfindungen. In der Tiefe Ihres Herzens, welche nur erreicht wird, wenn man meditiert oder betet, glauben auch Sie, dass es einen Lohn gibt, wenn man für eine Idee lebt. Tief in Ihrem Herzen glauben auch Sie an Gott." "Wir wollen sehen, was Lenin dazu sagt", meinte der Redner, und las aus einem kleinen, abgegriffenen Büchlein vor, aus dem er schon oft seine Inspirationen geschöpft hatte: "Selbst das Liebäugeln mit der Idee eines Gottes ist eine Verseuchung der abscheulichsten Art. Alle Unflätigkeiten, Gewaltakte und Seuchen sind bei weitem weniger gefährlich . . ." Er grinste. "Noch eine Frage?" "Haben Sie ein Kind," fragte ich. "Ich habe eine Tochter, die bei den jungen Pionieren ist." "Würden Sie es denn vorziehen, dass sie von einer schrecklichen Krankheit befallen wird, als dass sie an ihren Schöpfer gläubig wird? Das ist doch, was Lenin sagt, dass Krebs besser ist als der christliche Glaube." Der Politoffizier ließ mich aufstehen und schlug mir ins Gesicht.”
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