Dienstag, 31. August 2010

Air – Johann Sebastian Bach

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre

Quelle: Tagesspiegel

Deutsche wollen lieber mehr Kinder als niedrigere Steuern

Familienfreundliche Arbeitsbedingungen sind vielen Bundesbürgern wichtiger als Steuersenkung oder Gesundheitsreform. Eine Umfrage zeigt die Wünsche der Deutschen.

Fragt man die Deutschen, was ihnen wichtiger ist, rangiert die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor dem Wunsch nach Steuersenkungen oder einer Gesundheitsreform. Auch wünschen sich Arbeitnehmer vor allem mehr Zeit für ihre Familie. Das ergab der Familienreport 2010, im dem das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Bundesfamilienministeriums zum dritten Mal die Entwicklung des Familienlebens in Deutschland repräsentativ untersuchte.

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) bekräftigte bei der Präsentation ihr Ziel, bessere Voraussetzungen für eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu schaffen. Dafür seien flexiblere Arbeitszeiten und eine Unternehmenskultur nötig, "die nach der Qualität geleisteter Arbeit und nicht nach der Präsenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fragt", sagte sie. Dazu beitragen solle die Initiative "flexible Arbeitszeiten", die das Ministerium mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag in den kommenden Monaten startet. Weiterlesen….

Quelle: Zeit-Online

Weltüberwindender Glaube

„Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft.“ Hebräer 11,1

Wenn sich die Gemeinde Jesu in der kommenden Notstunde als weltüberwindende Kraft bewähren muss, kann sie das nur in der Wirklichkeit eines Glaubens, der in Denkkategorien der Dialektik nicht deutbar ist. Sicherlich ist der Glaube an Jesus Christus kein Privileg der Denkfaulheit, aber ebenso richtig ist, dass ich nicht an Jesus Christus, meinen Herrn, ohne den Heiligen Geist glauben oder zu ihm kommen kann. Jeder Verkündiger des Wortes sollte in keuscher Selbstzucht jeder Gefühlsbewegtheit abschwören, die im Eigenen wurzelt. Jedes geistliche Schwärmertum, das nicht mehr unter dem Kreuz Christi korrigierbar ist oder sich in der Gemeinschaft der Gläubigen korrigieren lässt, trägt zur Versandung der Kirche bei. Weiterlesen….

Quelle: Gemeindenetzwerk

Stille Seuche Syphilis

Eine fast vergessen geglaubte Infektion verbreitet sich wieder. Grund ist die Sorglosigkeit, mit der Betroffene damit umgehen. Die Infektionszahlen erschrecken.

Ganze Regionen entvölkerte die Lustseuche im Mittelalter. Millionen Namenlosen kostete sie das Leben, aber auch viele Prominenten erlagen den Folgen der Syphilis: Friedrich Nietzsche, Heinrich Heine, Franz Schubert, Arthur Schopenhauer, König Ludwig II. von Bayern – die Liste der Betroffenen ist lang. Denn bevor Ärzte die Krankheit im 20. Jahrhundert mit Penicillin heilen konnten, war sie extrem gefährlich.

Die Syphilis verlief in drei Stadien: Im letzten – zehn bis 20 Jahre nach der Ansteckung – zerstörte sie das zentrale Nervensystem, nachdem die Krankheit vorher schon Haut und Organe zerfressen hatte. Syphilis war gefürchteter als Lepra. Viele Menschen hielten sie für eine Strafe Gottes für die Sünden der Welt. Weiterlesen….

Quelle: Focus Online

John Grisham – diesmal mit Kurzgeschichten

In diesen Tagen erscheint das neue Buch von John Grisham. Es heisst «Das Gesetz - Stories» und beinhaltet sieben Geschichten. Ebenfalls spannend: Grisham war einst Sonntagsschullehrer.

John Grisham legt einen Band mit Kurzgeschichten vor, der sieben Stories enthält. In den USA ist das Original im letzten Jahr unter dem Namen «Ford County» veröffentlicht worden, die Fälle spielen im fiktiven Städtchen Clanton in einem erfundenen Landstrich im Mississippi-Delta. Weiterlesen….

Quelle: Jesus.ch

Brüderle: "Unser Aufschwung ist ein Beschäftigungsaufschwung"

Zu den heute vom Statistischen Bundesamt und der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen erklärt der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Rainer Brüderle:
"Unser Aufschwung ist ein Beschäftigungsaufschwung. Die Erwerbstätigkeit hat saisonbereinigt nahezu wieder ihren Rekordstand vor Ausbruch der Krise erreicht. Die Arbeitslosigkeit nimmt erneut ab und nähert sich der Drei-Millionen-Marke. Die Beschäftigungsentwicklung und die damit verbundenen höheren Einkommen verleihen der konjunkturellen Erholung in Deutschland Substanz und Eigendynamik. Die Einkommenszuwächse beruhen dabei auf mehr produktiver Arbeit. Dieser Weg sollte Leitlinie aller sein, die in Deutschland beschäftigungspolitische Verantwortung tragen."

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie

Israelische Botschaft: Klarstellung zum Fall Firas Maraghy

Die Botschaft des Staates Israel in Berlin hat heute die folgende Erklärung veröffentlicht:

„Herr Firas Maraghy, Einwohner von Ostjerusalem, hat am 26. Juli 2010 einen Hungerstreik vor der Botschaft des Staates Israel in Berlin begonnen. Zu unserem Bedauern lehnt Herr Maraghy systematisch alle Lösungen ab, die ihm zur Verfügung stehen und ihm bei mehreren Treffen mit führenden Vertretern der Botschaft präsentiert wurden.

Wir sehen uns daher zu der Schlussfolgerung gezwungen, dass Firas Maraghy eine politische Kampagne betreibt, die darauf abzielt, die Legitimität des Staates Israel und seiner Gesetze zu erschüttern.

Israel ist ein demokratischer Staat, und seine Gesetze bezüglich der Bedingungen für den Erhalt des Einwohnerstatus‘ unterscheiden sich nicht von denen anderer demokratischer Staaten.

Hintergrund:

1.    Herr Maraghy hat sich erstmals am 7. April 2010 an die Konsularabteilung der Botschaft gewandt und um die Registrierung seiner am 26. Dezember 2009 in Deutschland von einer deutschen Mutter zur Welt gebrachten Tochter als Einwohnerin Israels angesucht.

2.    Maraghy wurde sogleich darüber aufgeklärt, dass nach den Gesetzen des Staates Israel keine Registrierung eines Einwohners von Israel im Ausland vorgenommen werden kann. Der Grund dafür liegt darin, dass der Status der Einwohnerschaft einen tatsächlichen Aufenthalt – Nachweis des Lebensmittelpunkts – in Israel erforderlich macht.

3.    Maraghy beharrte auf dem Einreichen des Gesuchs. Das Innenministerium in Jerusalem wies es nach einer Prüfung zurück und teilte dies dem Antragssteller in einem Brief vom 14. April mit.

4.    Einige Tage vor Beginn seines Hungerstreiks starteten Maraghy und seine Ehefrau eine politische Kampagne in Deutschland. Am 26. Juli begann der Hungerstreik Maraghys, mit dem sich seitdem bei mehreren Anlässen der Botschafter, der Gesandte und der Konsul in der Botschaft getroffen haben.

5.    Die Botschaft möchte klarstellen, dass Herrn Maraghy einfache und korrekte rechtliche Lösungen zur Verfügung stehen, die ihm immer wieder vorgestellt wurden – eine Registrierung des Einwohnerstatus‘ eines Nachkommen macht eine Einreise nach Israel und einen Aufenthalt ebenda erforderlich (Nachweis des Lebensmittelpunkts). Zu diesem Zweck kann er jederzeit gemeinsam mit seiner Familie nach Israel reisen. Da die Tochter der Eheleute Maraghy deutsche Staatsbürgerin ist, kann sie mit einem deutschen Pass nach Israel einreisen und danach mit dem Verfahren der Registrierung des Einwohnerstatus’ beginnen.

6.    Ausnahmsweise wurde Maraghy angeboten, sich in Israel mit dem Leiter der Einwohnermeldebehörde zu treffen, dem ranghöchsten Vertreter des israelischen Innenministeriums, der mit diesem Thema befasst ist. Maraghy wies dieses Angebot zurück.

7.    Maraghy hat den Vertretern der Botschaft ausdrücklich erklärt, dass er nicht an einer bürokratischen und juristischen Lösung interessiert sei und er einen grundsätzlichen Kampf führe, der völlig aus dem Rahmen seines konsularischen Gesuchs fällt.

Die Botschaft des Staates Israel sieht mit großem Bedauern, wie Maraghy und seine Vertrauten unter humanitärem Vorwand eine Manipulation betreiben, die darauf abzielt, die legitime Grundlage des demokratischen Rechtssystems zu erschüttern.

Firas Maraghy ist kein Feind! Er ist Einwohner Israels, und uns ist daran gelegen, mit ihm gemeinsam die rechtlichen Vorschriften umzusetzen und ihm und seiner Familie zu helfen.

Das Verhalten von Maraghy in den letzten Monaten hat leider gezeigt, dass er nicht an einer Lösung des Problems interessiert ist, sondern an einem politischen Protest auf dem Rücken der deutschen Öffentlichkeit.“

Botschaft des Staates Israel, 30.08.2010

Quelle: European Info Press

Gewalt und Folter im Namen des Bösen

Satanismus - Sie foltern und drohen, um ihre Mitglieder zu Gehorsam und Schweigen zu zwingen. Opfer ritueller Gewalt überleben nur durch eine Persönlichkeitsspaltung. Die Evangelische Traumaklinik in Bielefeld zählt zu den führenden Einrichtungen für die Behandlung solcher Fälle.

Wenn sich die 48-jährige Frau an ihre Kindheit erinnert, denkt sie an gespenstische Rituale, an Elektroschocks und erzwungenen Sex. "Ich bin in einen Satanskult hineingeboren worden", erzählt die Frau, die sich Nicki nennt. Sie sei nicht nur bei "schwarzen Messen" auf Friedhöfen oder in Kellern missbraucht worden. Ihre Mutter und ihr Stiefvater, die zu dem Satanskult gehörten, hätten sie auch an andere Kultmitglieder "vermietet". Mit Folter und Drohungen sei sie zu Gehorsam und Schweigen gezwungen worden. "Man wurde auch lebendig begraben, um zu zeigen, was passiert, wenn man aussteigt." Weiterlesen….

Quelle: evangelisch.de

Montag, 30. August 2010

Pakistans Regierung will das Geld für sich

Spenden an unabhängige Hilfswerke «versickern zu 80 Prozent»

Der pakistanische Ministerpräsident Gilani wünscht, dass Hilfsgelder direkt an seine Regierung fliessen und nicht an private Hilfswerke. Aus muslimischen Ländern sollen inzwischen Spendenzusagen über eine Milliarde Dollar vorliegen.

(ddp)/awy. Ministerpräsident Yousuf Raza Gilani warnte am Sonntag davor, Spenden an Nichtregierungsorganisationen zu überweisen. Er erklärte an einer Pressekonferenz in seiner Heimatstadt Multan, 80 Prozent dieser Hilfe komme nicht bei den Bedürftigen an. Deshalb sollten Spendengelder direkt an seine Regierung gehen. Weiterlesen….

Quelle: NZZ 

Hier ist nochmal der Link zu einem vorherigen Artikel um Flutopfer-Hilfe bei der DMG zu leisten. ;-)

Immer mehr Kaiserschnitt-Geburten

Laut einem Bericht der Kölnischen Rundschau kommt mittlerweile fast jedes dritte Kind mit einem Kaiserschnitt zur Welt.

"Früher musste viel passieren, ehe man einer Mutter einen Kaiserschnitt zumutete", sagt der Gynäkologe Klaus Vetter vom Vivantes Klinikum Neukölln. "Inzwischen hat die Rate ein Niveau erreicht, das damals unvorstellbar war." Das liegt vor allem daran, dass Ärzte die einst riskanten Eingriffe mittlerweile recht schonend vornehmen können. Vetter erklärt den Anstieg zudem damit, dass bei heutigen Geburten eher Komplikationen drohen als früher: Viele Frauen seien bei der Geburt des ersten Babys älter, wegen starken Übergewichts oder Diabetes der Mutter seien viele Neugeborene ungewöhnlich groß, der Anteil der Mehrlingsschwangerschaften nehme zu. Steigt das Risiko für Probleme, greifen viele Ärzte eher zum Skalpell, um sich so gegen etwaige Schadensersatzklagen abzusichern.

Nun ja…das ist noch verständlich aber dazu der Hammer

Einen weiteren wichtigen Grund für die Zunahme der Sectio nennen viele Gynäkologen nur ungern: Jahrelang verdienten Kliniken daran weit besser als an einer natürlichen Geburt. Lukrativ waren insbesondere die primären Kaiserschnitte, die schon vor Einsetzen der Wehen geplant sind - im Gegensatz zur sekundären Schnittentbindung, die während des Geburtsprozesses wegen akuter Komplikationen erforderlich wird.

Bald werden Kinder wohl von Zuchtfarmen kommen. Weils  einfach und vor allem lukrativ ist. Schöne neue Welt.

Angesichts dieser Erkenntnisse[wie wichtig die natürliche Geburt für das Baby und seine Entwicklung ist] plädieren mittlerweile staatliche Stellen wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) stärker für die Spontangeburt. Und Experten raten dazu, die werdenden Mütter besser auf die Entbindung vorzubereiten. "Viele Schwangere haben Angst, dass sie die Geburt nicht schaffen", sagt Kentenich. "Das ist psychologisch verständlich, aber es ist Aufgabe des Arztes, diese Frauen psychologisch zu betreuen und das Problem nicht mit dem Messer zu lösen."

Schwangeren Beratung muss für Christen also mehr sein als nur gegen Abtreibung zu sein.

Autopsie eines Giganten

Eine Forscherin findet Gewebespuren in Saurierfossilien – und löst Begeisterung bei Gegnern der Evolutionstheorie aus

Mary Schweitzer traute ihren Augen kaum, als sie durchs Mikroskop sah. Ein Netzwerk von Gefäßen füllte das Blickfeld. Rundliche Strukturen, die roten Blutzellen ähnelten, reihten sich wie Perlen in den durchsichtigen Röhrchen. Zellen mit intakter räumlicher Struktur streckten ihre zarten Fortsätze sternenförmig aus. Solches Gewebe hatte in dem Knochen nichts zu suchen – schließlich handelte es sich um den Oberschenkelknochen eines 68 Millionen Jahre alten Tyrannosaurus Rex.

Weichteile wie Gefäße oder gar rote Blutzellen, so ein Grundsatz der Paläontologie bis vor Kurzem, überdauern nur selten 100 000 Jahre. „Ich ging daher zunächst davon aus, dass meine Probe verunreinigt war“, erzählt die Paläontologin von der North Carolina State University in Raleigh. Erst nachdem sie ihre Untersuchung 17-mal erfolgreich wiederholt hatte, veröffentlichte sie das Ergebnis im renommierten Wissenschaftsjournal „Science“. Weiterlesen….

Quelle: Focus Online

Störaktionen zum „Marsch für das Leben“ geplant

Berlin (idea) – Zu Protesten gegen den „Marsch für das Leben“ am 18. September in Berlin rufen mehrere Organisationen aus dem linksextremen Spektrum auf. Unter dem Motto „1.000 Kreuze in die Spree!“ wollen sie zeitgleich mit der Veranstaltung der Lebensschützer für eine völlige Freigabe der Abtreibung demonstrieren.

Zum sechsten Mal lädt der „Bundesverband Lebensrecht“ ein, mit dem Marsch für das Recht auf Leben einzutreten. Geplant sind eine Kundgebung, ein Schweigemarsch sowie ein ökumenischer Gottesdienst. Bei dem Gang durch die Hauptstadt tragen die Teilnehmer weiße Holzkreuze, die an die pro Werktag schätzungsweise 1.000 Abtreibungen erinnern sollen. Die Gegendemonstranten – darunter antifaschistische und feministische Initiativen – werfen den Initiatoren einen „christlichen Fundamentalismus“ vor. Sie kämpften für eine Gesellschaft, die auf der bürgerlichen Kleinfamilie, einer rigiden Sexualmoral, Verbot von Homosexualität und auf Schicksals- und Obrigkeitsergebenheit beruhe. Dabei könnten sie sich einer wachsenden Akzeptanz sicher sein, so die Kritiker unter Hinweis auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Die Karlsruher Richter hatten im Juni die Klage eines Münchner Frauenarztes gegen die sogenannte „Gehsteigberatung“ abgewiesen. Dabei werden Frauen auf dem Weg zur geplanten Abtreibung von Lebensschützern angesprochen und auf Hilfsmöglichkeiten als Alternative zur vorgeburtlichen Kindstötung aufmerksam gemacht. Bereits 2009 war der „Marsch für das Leben“ von massiven Protesten begleitet worden. So hatten Gegendemonstranten eine Bibel angezündet und vor die Füße der Teilnehmer geworfen.

Quelle: Idea.de 

Meiner Meinung nach ein gezielter Angriff auf die Glaubens. und Gewissensfreiheit der vom Verfassungsschutz unterbunden werden sollte.Zumindest sollten teilnehmende Organisation nicht mehr vom Staat unterstützt werden.

Freiwilligendienste stärken

CVJM Generalsekretär braucht keinen neuen Zivildienst

Die Bundeswehr steht vor den größten Veränderungen seit ihrem Bestehen. Vermutlich wird die Wehrpflicht ausgesetzt, ohne sie aus dem Grundgesetz zu streichen. Wann immer Politiker über die verschiedenen Vorschläge diskutieren, ist davon indirekt auch die Zukunft des Zivildienstes betroffen.

Über den Sinn und Unsinn eines künftigen sozialen Dienstes haben wir mit Klaus Martin Janßen gesprochen, dem kommissarischen Generalsekretär des CVJM-Gesamtverbandes.
Mehr vom CVJM-Gesamtverband: www.cvjm.de
Presseerklärung zum Freiwilligendienst hier.
 

Quelle: ERF

Wissenschaftlerin: Sarrazin sagt bittere Wahrheit

Berlin (dpa) - Die türkischstämmige Sozialwissenschaftlerin Neclá Kelek hat den umstrittenen Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin (SPD) verteidigt. «Hier hat ein verantwortungsvoller Bürger bittere Wahrheiten drastisch ausgesprochen und sich um Deutschland einen Kopf gemacht.»

«Um diesen Kopf soll Thilo Sarrazin offensichtlich jetzt kürzer gemacht werden», sagte Kelek in Berlin bei der Vorstellung von Sarrazins neuem Buch. Sie plädierte für eine inhaltliche statt moralische Debatte.

Der 65-jährige frühere Berliner Finanzsenator wirft in seinem Buch «Deutschland schafft sich ab» Einwanderern muslimischen Glaubens eine fehlende Bereitschaft zur Integration vor und hat damit eine heftige Debatte ausgelöst.

Quelle: SZ
Bildquelle:
NZZ

Der Bischof, die Tauben und das PETA-Prinzip

Das Geschenk war außergewöhnlich. Der Gesichtsausdruck von Markus Dröge, des Bischofs der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), war es auch. Es passiert einem Kirchenleiter nicht alle Tage, dass er eine etwa 20 Zentimeter hohe Statue eines Berliner Bären bekommt, der seine Pranke schützend über eine kleine weiße Brieftaube (columba livia aberr. domestica) hält. Dass das Motiv in der freien Wildbahn eher selten ist, spielt dabei keine Rolle.

Bischof Dröge war neben dem Präsidenten des Berliner Abgeordnetenhauses, Walter  Momper (SPD), und Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linkspartei) Schirmherr des „Berliner Sternfluges“, eines vom Verband Deutscher Brieftaubenzüchter organisierten Massenstarts von 65.000 "Friedens"tauben (columba livia aberr. pacifista), der aus Anlass des Weltfriedenstags am 1. September stattfinden sollte.

…….

Vor den Rückkehr allerdings mussten sich die Tauben ihren Weg in die Freiheit bahnen. Das war schwer. Protestierten doch Aktivisten der Tierschutzorganisation PETA mit Störrufen und Protestschildern gegen den Aufstieg der Tiere. Sogar ein Handgemenge lieferten sie sich mit den Brieftaubenzüchtern. Weiterlesen….

Quelle: Kollekte. Das Religionsblog

Bildquelle: hochzeitstauben-bb.de

Sachen gibt’s die gibt’s gar nicht.

Sarrazin und Genetik

In einem Interview mit der Berliner Morgenpost behauptet Thilo Sarrazin alle Juden teilen ein bestimmtes Gen. Nun empören sich alle und halten ihn für rechtsextremistischer als sonst schon. Die TAZ schrieb in einem Artikel

Ein großer Teil der aschkenasischen Juden leidet an einem Gen-Defekt. Das ist zunächst nicht sensationell, sondern kommt häufig vor in Gemeinschaften, die jahrhundertelang eine geschlossene Gemeinschaft bilden (heute würde man "Parallelgesellschaft" sagen) und fast ausschließlich untereinander heiraten. Dieser Defekt ist für einige Krankheiten verantwortlich, die nur bzw. außergewöhnlich oft bei aschkenasischen Juden auftreten…….All das klingt verdammt nach hanebüchener Eugenik, ist aber leider wissenschaftlich nicht unprofund.

Da schreit niemand: Antisemitismus!!!! Zum Glück. Allerdings tut man der derzeitigen Debatte nicht gut wenn alle populistisch agieren.

Sarrazin verdichtet meiner Meinung nach zu stark die ganze Schei***. Dadurch stinkt es gewaltig und das mag niemand.

Sonntag, 29. August 2010

Präses Nikolaus Schneider chattet

Präses Nikolaus Schneider steht am 22. September 2010 ab 19 Uhr für einen Chat zur Verfügung. Unter Evangelisch.de/community/chat können alle teilnehmen, die in der Community von Evangelisch.de registriert sind. Die Anmeldung erfolgt sehr einfach mit wenigen Mausklicks.

Es gibt keine festgelegten Themen für den Chat, die Nutzer dürfen und sollen den amtierenden Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) fragen, was sie schon immer wissen wollten. Für den Zeitraum von einer halben Stunde steht Präses Schneider in dem moderierten Chat der Onlinewelt Rede und Antwort.

Hier steht der Text

Quelle: Evangelisch.de

Prof. Gitt: 3.268 Prophezeiungen der Bibel erfüllt

Braunschweig (idea) – Seit Jahrhunderten haben Theologen und Philosophen versucht, die Existenz Gottes zu beweisen.

Das Ergebnis erschien meist nur für Menschen überzeugend, die bereits an die Existenz Gottes glaubten. Nun hat der deutsche Informatiker Prof. Werner Gitt (Braunschweig) versucht, einen mathematisch orientierten Gottesbeweis vorzulegen, den das Schweizer Monatsmagazin „Factum” (Berneck/Schweiz) veröffentlicht hat. Gitt leitete bis zum Eintritt in den Ruhestand 2002 als Direktor und Professor bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt den Fachbereich Informationstechnologie. Nach seinen Angaben sind bereits 3.268 Prophetien der Bibel erfüllt. Ein markantes Beispiel ist die im 5. Buch Mose (28,64-65) angekündigte Zerstreuung des Volkes Israel unter alle Völker und die Verheißung seiner Rückführung (Jeremia 16,14-15), die sich 1948 mit der Gründung des Staates Israel erfüllt hat. Weiterlesen….

Quelle: Idea.de

Samstag, 28. August 2010

Gutachter empfehlen bis zu 20 Jahre längere AKW-Laufzeiten

Experten halten eine Laufzeitverlängerung von zwölf bis 20 Jahren für sinnvoll. Dies geht laut Medienberichten aus dem Gutachten für die Regierung hervor.

Das von der Regierung in Auftrag gegebene Gutachten zur künftigen Energieversorgung kommt laut mehrerer Medienberichte zu dem Schluss, dass eine Verlängerung der Atom-Laufzeiten um 12 bis 20 Jahre am sinnvollsten sei. So seien die besten Effekte für den Klimaschutz und für die Volkswirtschaft zu erreichen, berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Weiterlesen….

Quelle: Zeit-Online

Hauptgrund für Kirchenaustritte sind gegensätzliche Botschaften

Friedberg (idea) – Die wenigsten Menschen verlassen die Kirche, weil sie sich über gesellschaftspolitische Äußerungen von Amtsträgern ärgern. Der Hauptgrund ist vielmehr, dass man nicht einer Institution angehören will, die in zentralen Glaubensfragen zerstritten ist und deshalb gegensätzliche Botschaften verbreitet.

Diese Ansicht äußerte einer der bekanntesten konservativen Lutheraner in Bayern, Pfarrer Wolfhart Schlichting (Friedberg bei Augsburg), in einem Interview mit dem Radiosender ERF. Obwohl die Bibel eindeutig von einem lebendigen Gott berichte, der immer wieder in das Weltgeschehen eingreife, betrachteten viele Theologen dies als eine überholte Vorstellung. Sie lehrten nicht mehr, dass allein der Glaube an Jesus Christus Menschen selig mache, sondern dass man auch als Muslim oder Buddhist in den Himmel kommen könne. In den Synoden sei das frühere Ringen darum, „was Gott will“, vom Bemühen um mehrheitsfähige Beschlüsse abgelöst worden. „Wenn man in Glaubensfragen keine Einigkeit will, sollte man dies klar sagen“, forderte Schlichting. Kritik übte der langjährige Sprecher des Arbeitskreises Bekennender Christen (ABC) in Bayern auch an der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes, die Mitte Juli in Stuttgart stattfand. Das Treffen habe sich mit theologischen Randthemen befasst, anstatt über Strategien zur Weitergabe des christlichen Glaubens zu beraten. Als Beispiel nannte er die Diskussion über Segenshandlungen für gleichgeschlechtliche Partner, mit der man sich an den Zeitgeist angeschlossen habe. Nach einer biblischen Position sei nicht gesucht worden. Der promovierte Theologe gehörte neun Jahre der bayerischen Landessynode sowie von 1985 bis 1991 der EKD-Synode an. In diesem Herbst hält der 70-Jährige vier Monate am Lutherischen Theologischen Seminar in Hongkong Vorlesungen über das Luthertum.

Quelle: Idea.de

Freitag, 27. August 2010

Vater muss für 40 Tage in Erzwingungshaft

Erneut ist in Salzkotten ein Familienvater in Erzwingungshaft genommen worden, weil seine Kinder an weniger als 10 Unterrichtsstunden Sexualkunde und an einer Theateraufführung im Rahmen der Sexualkunde nicht teilgenommen hatten. Der 12fache Vater hatte um eine Befreiung der Grundschul-Kinder von einigen Unterrichtsveranstaltungen und der Theateraufführung gebeten, die mit dem christlichen Gewissen der Familie und seiner elterlichen Erziehungspflicht nicht vereinbar gewesen seien.

Dies hatten Schulleitung und Schulbehörde abgelehnt. Für den Fall der Verweigerung der Teilnahme wurden Bußgelder in einer Höhe von insgesamt 1.090 EUR verhängt. Da die Familie diese nicht zahlen wollte, Muss der Vater nun für 40 Tage in Erzwingungshaft.

Das Online-Magazin Medrum hat für die betroffenen Familien eine Online-Aktion “Schutz der Gewissensfreiheit” eingerichtet und bittet um Unterstützung und Mithilfe: Online-Aktion → Schutz der Gewissensfreiheit

Quelle: Familien-Schutz.de

Ich bin sicher dass all die Familien der Schulschwänzer aus den Problemgebieten keine Strafe zahlen müssen.

Verschiebt die Wahlen! & Feindesliebe im afghanischen Kriegsgebiet

Freie und faire Wahlen wird es in Afghanistan nicht geben. Beamte fälschen Ergebnisse, Warlords bedrohen Kandidaten. Am Ende gewinnen so nur die Taliban.

In wenigen Wochen sollen die Afghanen über die Zukunft ihres Landes entscheiden. Bereits jetzt sind mehr als 2500 Afghanen im Land unterwegs, um im Wahlkampf um Stimmen zu werben. Am 18. September wählen die Afghanen die 249 Abgeordneten des Parlaments. Die Kandidaten verbringen mehrere Wochen auf einigen der gefährlichsten Straßen der Welt. Viele der Wahlkämpfer gehen ein hohes Risiko ein – vor allem die Frauen. Einige Politiker werden Opfer von Gewaltverbrechen, möglicherweise sogar ermordet werden.

Fast alle Kandidaten werden sich nach der Wahl fragen, ob sich das Risiko gelohnt hat. Die Antwort lautet schlicht: Nein. Weiterlesen….

 

Zum Bundeswehr-Seelsorger in Kundus kommen Soldaten, die Kameraden verloren haben. Dennoch fordert er, den Gegner – die Taliban – nicht zu hassen.

Ein Black-Hawk-Hubschrauber der amerikanischen Armee fliegt knatternd über die Köpfe hinweg. Die rund 30 deutschen Soldaten schauen nicht hoch. Die meisten haben die Augen geschlossen, die Anderen blicken auf den Holzfußboden der Veranda. Offiziere sitzen hier neben einfachen Hauptgefreiten. Einige tragen Pistolenhalfter am Oberschenkel, mancher hat ein blinkendes Funkgerät am Gürtel – stumm geschaltet. Alle schweigen, nur der leiser werdende Krach des Rotors stört die Stille. Die Männer und Frauen der Bundeswehr beten. Hinter einem kleinen Altar steht Bernd Schaller. Der Militärpfarrer hat wie jeden Sonntag zum Gottesdienst in die Lagerkapelle geladen. Weiterlesen….

Quelle: Zeit-Online

Zwei interessante Artikel zu Afghanistan.

Des Pastors politische Passion

Die Bibelzitate knirschen bereits etwas, aber dafür flutschen die Bundestagsreden: Zwei Sommertage mit dem evangelischen Pfarrer und neugewählten FDP-Abgeordneten Pascal Kober.

Es ist ein Anruf um 4:00 morgens, der den jungen, evangelischen Pastor und FDP-Abgeordneten Kober darüber in Kenntnis setzt, dass er in den deutschen Bundestag einziehen wird. Montag früh ist es, der Tag nach den Bundestagswahlen, wegen eines Datenübertragungsfehlers kommt die Information erst im Morgengrauen. „Seien sie um 11 Uhr in Berlin“, knarzt es durch den Telefonhörer. Pascal Kober hockt mit Augenringen in Reutlingen, Baden-Württemberg. Er schläft in dieser Nacht 45 Minuten, dann besteigt er den nächsten Flieger Richtung Hauptstadt. Weiterlesen….

Quelle: Cicero

EL SHADDAI - Amy Grant

Thilo Sarrazin

Quelle: Welt-Online

Daniel Pipes

Der Mann schriebt erstklassige Artikel.

Donnerstag, 26. August 2010

Tagesschau-History

Bild von 1952

Bild von 1956

Bild von 1970

Bild von 1973

Bild von 1978

Bild von 1984 Da sah man zum ersten mal Computergrafik im Fernseher.

Bild von 1994

Bild von 1997 Die Welt vom Nordpol aus betrachtet

Bild von 2005

Downloadsite

Quelle: Tagesschau ;-)

Irakische Regierung lockt christliche Flüchtlinge mit Geld und Arbeit zurück

Trotz zunehmender Attacken will die Politik die Auswanderer zurückholen.

Bagdad/Mossul (idea) – Obwohl sich die Lage für Christen im Irak weiter verschlechtert, versucht die Regierung offenbar nun, christliche Flüchtlinge zur Rückkehr zu bewegen. Medienberichten zufolge kann jeder Heimkehrer mit einer Arbeitsstelle, einem Grundstück zum Hausbau sowie mit 1,5 Millionen Dinar (ca. 1.000 Euro) rechnen.

Der irakische Botschafter beim Vatikan, Habbeb Mohammed Hadi Ali Al-Sadr, habe Papst Benedikt XVI. gebeten, seinen Appell an die Flüchtlinge zu unterstützen, berichtete das Radio des Vatikans am 20. August. Gleichzeitig kritisierte Al-Sadr die westlichen Medien. Sie würden Werbung für die Terroristen machen. Da die Islamisten erkannt hätten, dass das Massaker an den irakischen Muslimen im Westen kein Interesse wecke, attackierten sie nun systematisch Christen. Erst vor kurzem hatte eine Delegation deutscher und schweizer Kirchenvertreter den Nordirak besucht. Die dorthin geflohenen Christen sind in der autonomen Kurdenregion zwar weniger gefährdet als in anderen Teilen des Landes, doch ist ihre Sicherheit nicht vollends gewährleistet. Nach Angaben des Vorsitzenden des Ökumene-Ausschusses in der bayerischen Landessynode, Fritz Schroth (Bischofsheim/Rhön), ist die christliche Minderheit radikalen Muslimen ein Dorn im Auge. Die gute Bildung der Christen, die ihnen Vorteile auf dem Arbeitsmarkt verschaffe, sei häufig Anlass für Neidkampagnen. Gleichzeitig versucht die dort lebende kurdische Mehrheit die christlich geprägten Assyrer aus ihren traditionellen Wohngebieten zu vertreiben, heißt es in einem Bericht des Rates der Assyrer in Europa über die Menschenrechte im Irak. Während die Islamisten einen christenfreien Irak anstrebten, bemühten sich die Kurden um ein assyrerfreies Kurdistan. Der Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks im benachbarten Jordanien, Imran Riza, sagte im Berliner „Tagesspiegel“, gegen die Übergriffe seien die Vereinten Nationen relativ machtlos. „Die gezielte Verfolgung beenden – das können nur die irakische Führung und das irakische Volk.“ Nach Angaben der EKD ist die Zahl der irakischen Christen in den letzten Jahren um 50 Prozent auf rund 600.000 zurückgegangen. Andere Quellen sprechen davon, dass unter den 26,7 Millionen Einwohnern nur noch rund 450.000 Christen lebten. 95 Prozent der Iraker sind Muslime. Artikel

Quelle: EAD (Evangelische Allianz Deutschland)

Wir haben uns an unvorstellbare Gräuel gewöhnt

Interview mit Erwin Chargaff, Entdecker der entscheidenden Regel, ohne die eine Entschlüsselung der menschlichen Erbsubstanz nicht möglich gewesen wäre. - "eine Entdeckung so bedeutsam wie die Arbeiten von Darwin und Mendel" ("SZ").

Zur Person: Erwin Chargaff, Prof. Dr. phil, geboren am 11. August 1905 im ukrainischen Czernowitz, damals noch Österreich-Ungarn. Chargaff studierte in Wien Chemie und Literatur und ging 1928 an die Yale Universität, 1930 nach Berlin. Nach dem Reichstagsbrand ("Hitler machte mich zum Juden") nahm er eine Stelle in Paris an; von 1935 bis 1974 forschte er an der New Yorker Columbia Universität. 1945 entdeckte er die entscheidende Regel, ohne die eine Entschlüsselung der menschlichen Erbsubstanz nicht möglich gewesen wäre. - "eine Entdeckung so bedeutsam wie die Arbeiten von Darwin und Mendel" ("SZ"). 1978 schrieb er seine Biografie "Das Feuer des Heraklit", in der er mit biblischer Wut die Wissenschaften attackiert. Der "große Essayist" ("FAZ") warnte in mehr als einem Dutzend Büchern vor der Genforschung. Zuletzt erschienen in deutscher Sprache der Sammelband "Ernste Fragen" (2000, englische Ausgabe 1986) und "Brevier der Ahnungen" (2002). Erwin Chargaff starb am 20. Juni 2002 in New York

Von Arno Luik

Herr Chargaff, die Naturwissenschaft versucht mit allen Mitteln, mit Genmanipulationen, das Leben zu verlängern und ...

Das ist fürchterlich, das ist ein Verbrechen. Schauen Sie doch mich an, ich bin jetzt 96, ich bin ein Kuriosum. Es wäre tatsächlich das Beste für den Menschen, mit 82 - wie Goethe - zu sterben! Ich kann fast nicht mehr allein auf die Toilette gehen, ich humple am Stock - das ist kein Zustand, ich müsste verschwinden. Ich bin wie ein Huhn, das keine Eier mehr legt. Ich habe das Leben satt, mir tut das Rückgrat weh, die ganze Zeit.

Ihre Klagen, sagen die Molekularbiologen, werden bald der Vergangenheit angehören. Sie versprechen einen sorgenfreien Sonnenstaat: Wir können die Zipperlein heilen, die Leiden abschaffen! Parkinson - das kriegen wir in den Griff! Alzheimer - war da mal was? Hier, schluck diese Rejuvenil-Tabletten - und dein Kreuz tut nicht mehr weh!

Statt mir einen angenehmen Stuhl zu konstruieren, wollen sie ein neues Rückgrat installieren! Die Naturwissenschaftler versprechen unendlich viel, sie - auch die Ärzte! - sind gaunerische Marktschreier geworden. Es herrscht in der Wissenschaft das laute Geschrei des amerikanischen Reklamebetriebs, es regiert der kategorische Superlativ. Sie tun so, als ob alles reparabel sei.

Seit das Genom vor einem Jahr entschlüsselt wurde, glauben viele Wissenschaftler, sogar das Leben gestalten zu können.

Ja, das ist furchtbar. Und es ist so lächerlich und so unendlich traurig zugleich. Sie haben den Respekt verloren. Kein Wissenschaftler, niemand weiß, was das Leben ist, und niemand wird es je erklären können. Es ist ein ewiges Mysterium. Ist es Gas? Ist es Flüssigkeit? Was passiert kurz nach der Befruchtung? Aber die Naturwissenschaftler führen ja nun einen Krieg gegen die Natur, die Zukunft wird uns deshalb verfluchen. Sie manipulieren ungestüm an den Genen herum, die in Milliarden von Jahren langsam entstanden sind, sie hauen der Natur auf den Kopf und spüren nicht, dass sie sich selbst auf den Kopf hauen. Sie wollen langes Leben, ewiges Leben. Sie wollen den Tod besiegen, das ist teuflisch.

Unsterblichkeit - das ist doch ein alter Traum der Menschheit! Selbst so ein feinsinniger Dichter wie Elias Cannetti wollte den Tod besiegen.

Ich habe ihn zwei Jahre vor seinem Tod kennen gelernt - es ist keine Weisheit dabei herausgekommen. Er hat sich als Tod-Feind gesehen, als einen Kämpfer gegen den Tod - ich fand es einfach nur dumm. Aber der Tod hat sich heute in eine Peinlichkeit verwandelt, die Kunst des Sterbens ist uns abhanden gekommen. Schon das Altern - vor allem in Amerika - wird wie eine ansteckende Krankheit gesehen, von der man sich fernhalten muss: mit Salben, Pillen, Maschinen, Medikamenten. Sie wollen zwar alle alt werden, aber nicht zerfallend alt werden, wie es natürlich ist.

"Wir werden bald wissen, wie man unsterblich wird", jubiliert Marina Boisselier, die als erste Frau der Welt ein geklontes Kind zur Welt bringen will: "Wir machen den Tod rückgängig!"

Sie soll es probieren.

Marina Boisselier will ein im Alter von zehn Monaten verstorbenes Kind noch einmal auf die Welt bringen: "Ich will es seinen Eltern wiedergeben!"

Die Gentechnik hat das Denken brutalisiert. Wir haben uns an unvorstellbare Gräuel gewöhnt. Was wird denn ein Klon sein? Ein Sklave? Ein Konstrukt? Wie viele exekutionswürdige Wesen wird es geben, bevor ein lebensfähiges Etwas entsteht? Wird es gehunfähig sein? Denkunfähig? Wird man die verkrüppelten Klone in Klon-Heime stecken? Sie ermorden, sie hinrichten?

Ohne Sie, Herr Chargaff, gäbe es die von Ihnen so verachtete Gentechnologie nicht, Sie haben die Grundlagen dafür geschaffen, dass man heute die Genstruktur lesen kann. Sie haben jenen, die Sie heute als Brandstifter verteufeln, das Feuerzeug geliefert!

Das ist nun viel schlechter Wille bei Ihnen, das zu sagen. Wissenschaft ist nicht das Produkt eines einzigen Gehirns - meine Entdeckungen wären dann zwei, drei Jahre von einem anderen gemacht worden. Ich mache mir keine Vorwürfe.

Was war für Sie der furchtbarste Tag in Ihrem Leben als Wissenschaftler?

Hiroshima. Hiroshima zeigt, dass die Naturwissenschaft untrennbar mit Mord verbunden ist. Eine Todeswissenschaft. Und wir sind daran alle mitschuldig. 1961 war ich bei einer Privataudienz bei meinem Lieblingspapst Johannes XXIII. In der ersten Reihe vor mir war Otto Hahn, im Frack - 82-jährig, sehr gebrechlich. Er hat teilweise auf den Knien gelegen - von Vorwürfen gepeinigt.

Die Spaltung des Atomkerns ...

... und des Zellkerns sind die Sündenfälle der Naturwissenschaften. Und all die Versuche, die nun gemacht werden, dass man Gene in Genome einführt, die davon nicht geträumt haben, all diese Eingriffe in das Erbmaterial von Nahrungsmitteln oder Lebewesen: Das sind größte Verbrechen. Wenn diese Fabrikate in die Welt entlassen werden, kann man sie nicht mehr zurückholen. Dass der Mensch die Evolution in die eigene Hand nehmen will, das ist des Teufels, das ist der Auswurf. Der Mensch ist nun an einer Kante angelangt, über die er nicht hinausgehen soll. Aber er wird es tun, obwohl er es nicht kann!

Wir können es sehr wohl, meint der amerikanische Wissenschaftler Ron McKay, der Zellen so verändern will, dass sie körpereigenes Insulin herstellen, sodass Zuckerkranke bald ohne die tägliche Spritze auskommen. Er tönt: "Wir sind besser als Gott!"

Das ist eine vollkommene Anmaßung. Ein Höhepunkt in den letzten Jahren war die Entschlüsselung des menschlichen Genoms und ...

... damit die Möglichkeit, Leben zu gestalten.

Ja? Nein. Ein Geschäftsmann, Herr Craig Venter, hat das Genom entziffert, aber es wurden dabei Prinzipien fallen gelassen: Eine Entdeckung muss unabhängig bestätigt werden. Das heißt, eine Arbeit ist erst gültig, wenn eine andere Arbeit zu ähnlichen oder gleichen Resultaten führt. Und es ist nun das erste Mal in der Wissenschaftsgeschichte, dass eine Arbeit publiziert wird, die nicht wiederholt werden kann. Wie sind in einem unerhörten Zustand des Nichtwissens und ...

Wie? Die Entschlüsselung des Genoms - alles Lüge?

Nicht alles, aber vieles kann vollkommen falsch sein. Wir wissen nicht, wie wir seinen Buchstabensalat verwenden können: Es ist, als ob man in ein Gemisch von Milliarden von Buchstaben eine Zeile von Goethe hineinwirft und dann denkt, es wird ein Text entstehen.

Sie sind ein Nörgler.

Nein. Es wird nichts herauskommen außer einem Buch mit unendlich vielen Seiten nicht lesbarem Text. Es ist wirklich wie der Bau der Pyramiden: unnötig wie Cheops. Ein Klotz, der sinnlos in der Landschaft rumsteht - aber Menschenleben und viel Geld gekostet hat.

Kollegen von Ihnen sehen das anders. James Watson sagt: "wir dachten bisher, unser Schicksal liegt in den Sternen. Jetzt wissen wir, dass es zum großen Teil in den Genen liegt."

Das ist Blödsinn! Die Gene sind heute ja alles. Da herrscht ein fundamentalistischer Glaube, die Naturwissenschaftler sind die Taliban der Moderne. Watson möchte ja auch gesündere und klügere Menschen schaffen. Die Züchtung des Übermenschen - ich halte mir die Ohren zu. Hat das nicht auch Hitler mal probiert? Aber ich will Watson nicht kommentieren, er ist es nicht wert.

Sie mögen ihn nicht, weil er 1962 zusammen mit Francis Crick Ihnen den Nobelpreis weggeschnappt hat!

Nein. Das wird immer wieder gesagt, aber ich bin deswegen nicht verbittert. Ich hatte meine Arbeiten vor ihm publiziert. Ich traf sie, die beiden waren jung, ehrgeizig, aber so ungebildet, dass sie nichts wussten von meinen Forschungsergebnissen, und ich erzählte ihnen alles. Sie haben mir die Basen-Paare gestohlen. Sie müssten Chargaff-Paare heißen, aber jetzt sind es die Crick-Watson-Paare. Aber ich möchte nicht darüber reden, nein, es langweilt mich, es macht mich müde.

"Ist der universitär-industrielle Komplex außer Kontrolle?", sorgte sich unlängst die amerikanische Wissenschaftszeitschrift "Nature".

Er ist es. Das Gerede vom Klonen, das Herummachen an embryonalen Stammzellen - das sind Verbrechen. Da ist ein eigenartiges Bedürfnis, die Wirklichkeit zu verlassen und in das Unbeschreibliche vorzudringen - nur Frevler, nur Trottel machen so etwas.

Aber auch ein seriöser Wissenschaftler wie Hubert Markl, der Chef der Max-Planck-Gesellschaft, meint, der Mensch sei nun mal "ein Wesen, das seine Grenzen überschreiten muss, um ganz Mensch zu sein".

Das ist blöd, wirklich blöd.

Der Mensch gewinnt seine Würde erst, sagt Markl, "wenn er sich aus den Schicksalszwängen der Natur befreit."

Der Markl ist sicherlich ein sehr intelligenter Mensch, er hat wahrscheinlich einen höheren IQ als ich. Aber ich glaube dennoch, dass ich tiefer sehe oder vielleicht tiefer taumle, in tiefere Regionen als die heutige Naturforschung.

Das verstehe ich nicht.

Mir wäre es nie in den Sinn gekommen, die Natur verbessern zu wollen. Früher hat man wegen des Regens den Regenschirm erfunden. Da hat es keine großen Eingriffe in die Meteorologie gegeben. Heute bekäme ein Forschungsinstitut den milliardenschweren Auftrag, den Regen abzuschaffen. Wir haben den Respekt vor der Dunkelheit verloren.

War das früher anders?

Ich lese gerade, zum fünften Mal, die "Essias" von Montaigne, das sind über 1000 Seiten. Was er vor 400 Jahren schrieb, daran hat sich nichts geändert: Wie verblen-det die Menschheit ist. Er sagt, der Mensch soll ruhig leben, sich nicht zu viele Gedanken machen. Und er soll von den Tieren, den glücklichsten Lebewesen, lernen: Die übertreiben nichts, sondern tun nur, was notwendig ist. Und der Mensch soll auch Angst und Krankheit akzeptieren. Denn Menschen, die nie Trauer empfunden haben, sind keine Menschen. Ich bin sehr gegen die Abschaffung des menschlichen Schicksals. Schicksal gehört zum Menschsein, das kann man nicht besiegen durch den Arztbesuch, durch Medikamente.

Manfred Rommel, der ehemalige Bürgermeister von Stuttgart, leidet an Parkinson. Und er würde "alles, auch Holzwolle, in meinen Kopf stopfen, wenn es hilft".

Das ist ein Ruf der Verzweiflung. Meine Frau ist an Parkinson gestorben, vor sechs Jahren. Seitdem schreibe ich nichts mehr, mit ihr habe ich das Leben verlassen, fühle mich allein. Aber ich wäre dagegen gewesen, ihr den Kopf aufzumachen und da etwas hineinzuschmeißen. Eine Stammzelle, die durch den Tod eines anderen, an dem das ausprobiert worden war, geschaffen wurde. Wir pfuschen am Leben herum, und ich glaube nicht an die Heilsversprechungen, die uns gemacht werden.

Mediziner der Universität Düsseldorf haben gerade erfolgreich einem Herzinfarkt-Patienten körpereigene Stammzellen injiziert - man muss also nicht töten, um zu helfen.

Ich bin diesen euphorischen Berichten gegenüber sehr skeptisch. Jeder Sieg über die Natur wird mit einer Niederlage erkauft. Die Medien müssten all diesen dröhnenden Erfolgsmeldungen in zwei, fünf Jahren nachgehen. Wie geht es dem Patienten dann? Heraus käme, fürchte ich, meist der Obduktionsbericht.

Die Gentechnik, glauben sie, bringt nichts?

Sehr wenig, man kratzt nur an der Oberfläche. Aber sie schafft lauter Lärmen: Wundersame Siege über die Natur werden verkündet, lemmingartig wird die Allmacht der Gene angebetet. Doch je mehr man erforscht, desto größer werden die weißen Flecken auf der Landkarte. Die Gene sind nicht das einzige Werkzeug, das die Natur einsetzt, um das Leben aufrechtzuerhalten. In einigen Jahren wird das Wort Gen nicht mehr in aller Munde sein. Ganz verblüfft wird man auf das heutige Gerede zurückblicken.

Aber Ihren Einwänden zum Trotz: Der Glaube an die Allmacht der Gene regiert. Über 450 Gentests versprechen bereits heute einen Blick in die Zukunft: Gesund oder bald krank? Die Tests entscheiden, ob jemand einen Job bekommt, einen Rabatt bei der Krankenversicherung erhält.

Irgendwann werden sie uns auch noch den Todestag voraussagen. Der Mensch soll aber nicht wissen, was die Zukunft bringt. Sie kommt sowieso - und schnell genug. Das Nichtwissen ist eine Gnade, Ungewissheit ist das Salz des Lebens.

Aber vielleicht möchte der Mensch dennoch genau das - in die Zukunft blicken.

Ja, früher gab es das Orakel von Delphi oder die alten Damen, die in Süditalien in ihren Höhlen saßen und die Zukunft weissagten. Heute sind das die Forscher, aber ihren Voraussagen würde ich genauso viel Glauben schenken wie einem Magier, einem Schamanen, einem Astrologen. Die sind allerdings viel billiger.

Die pränatale Diagnostik verspricht doch Wunderbares: Nur noch gesunde Menschen werden auf die Welt kommen!

Nein. Diese Diagnostik ist eine grässliche Sache. Der Mensch hat nicht die Garantie, dass er gesund geboren wird. Dahinter ist doch der Wunsch nach einem verbesserten Hitler. Wer steht an der Rampe? Wer selektiert? Wir leben in einer elenden Welt, wenn wir ernsthaft über diese Dinge reden müssen. Wie Heidegger bin ich der Auffassung, dass der Mensch ein in sein Schicksal Hineingeworfener ist.

Vor kurzem wurde eine Studentin an einer US-Elite-Universität abgelehnt. Sie hatte alle Aufnahmetests bestanden, und sie war gesund. Der Gentest aber wies eine Veranlagung für eine tödliche Krankheit aus. Das aufwendige Studium, meinte dann die Uni, lohne sich nicht für sie.

Das müsste man bestrafen, aber das zeigt die schrankenlose, kalte Herrschaft des Geldes, das Pneuma des Teufels. Geld. Geld. Für alles braucht man heute Sponsoren. Früher war die Universität ein leeres Zimmer, da hat man geforscht - und es herrschte eine andere Moral.

Jaja, früher war halt alles besser.

Jaja, schon Methusalem hat ja gesagt, "vor 460 Jahren, als ich noch ein junger Mann war, war alles viel schöner!" Und doch: Es war anders, noch zu meiner Zeit waren wir getrieben von einer bescheidenen Kühnheit. An Patente, Verwertungen haben wir nicht gedacht. Heute ist der Patentanwalt das Wichtigste im Labor. Laute Konquistadoren-Typen, ungebildete Spezialisten, die Börse immer fest im Blick, haben die Labors übernommen. Solche Typen gab es früher in der Wissenschaft nicht. Heute wollen sie Celebrities, Stars, werden, berühmt sein. In den frühen 70ern sind diese Gestalten aufgetaucht, sie wissen, wie sie Millionen von irgendwelchen Foundations kriegen und wie sie Millionen machen. Würde Newton heute über Schwerkraft forschen, müssten wir alle dafür zahlen, weil wir aufrecht gehen. Der Fortschritt ist ein nicht aufhaltbarer Schrecken geworden - und die Moral zu einem Gummiband.

Bundeskanzler Gerhard Schröder meint, man sei geradezu "moralisch verpflichtet", die Gentechnik zu fördern. Man müsse endlich "die ideologischen Scheuklappen" abstreifen, es gehe schließlich um den Standort Deutschland, um Arbeitsplätze, Wohlstand.

Schröder imitiert Blair. Sein Optimismus ist Scheuklappen-Optimismus, und was herauskommen wird, ist das molekulare Auschwitz.

Sie sind eine Kassandra.

Das bin ich nicht, ich will auch nicht, dass mir jemand folgt. Ich habe keine Philosophie, ich erwarte nichts von der Welt, nur noch den Tod.

Weil Sie zu viel erlebt haben?

Mein Gott, ja, ich bin wahrhaft ein Zeuge des 20. Jahrhunderts, und dieser Zeuge sagt wie Strindberg im "Traumspiel": Es ist schade um die Menschen. 1914 war eine Blutscheide, Lichter gingen aus, die nie mehr angingen.

Sie waren neun Jahre alt, als der Erste Weltkrieg ausbrach.

Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern: Ich war mit meiner Familie im Ostseebad Zopot. Es war Ende Juni, und ich schaute den jüngeren Söhnen Kaiser Wilhelms des Zweiten beim Tennis zu. Plötzlich kommen Adjutanten und flüstern den jungen Herren etwas ins Ohr. Sie werfen ihre Rackets weg und rennen eilig davon: Der österreichische Erzherzog Franz Ferdinand war ermordet worden. Es folgten 86 Jahre eines bestialischen Gemetzels, Hunderte von Millionen Menschen ließen ihr Leben.

Fast Ihre ganze Familie kam in den Öfen der Nazis um.

Ich habe es noch geschafft, meine Schwester 1938 aus Wien herauszubringen, um meine Mutter habe ich vergebens gekämpft. Der amerikanische Konsul in Wien war ein Nazi-Sympathisant, und er hat ihr das Visum verweigert. Ich kämpfte um sie, aber ich hatte keine Verbindungen. Plötzlich kamen von ihr keine Briefe mehr, 1943 ist sie in Treblinka verschwunden.

Als Adolf Hitler 1933 an die Macht kam ...

... dachte ich mir nicht viel dabei. Ich war kein politischer Kopf. Und meine drei Jahre in Berlin, das war die schönste und glücklichste Zeit meines Lebens.

Das sagen sie als Jude?

Ich habe mich nie als Juden empfunden, ich war nie in einer Synagoge, doch für Herrn Hitler war ich ein Jude. Nein, Berlin vor 33 hatte damals all das, was man mir fälschlicherweise von New York vorgeschwärmt hatte, es war einzigartig. Ich sah natürlich, wie das Elend zunahm, plötzlich tauchten barfüßige Menschen in der Friedrichstraße auf, immer mehr. Aber dass das Land auf den tiefsten Abgrund zu taumelte, sah ich nicht. Ich stand am Fenster meiner Wohnung in der Neuen Wilhelmstraße, als Hitler seinen Wahlsieg in einem düsteren Triumphzug feierte, die Kolonnen, die Fackeln, die Trommeln und ...

Da dachten Sie: Jetzt wird es eng für mich?

Nein, ich hatte keine Angst um mich und meine Frau, ich war jung, ich war selbstsicher, ich hatte schone einige gute Arbeiten in Yale gemacht. Wenn ich Hitler reden hörte, habe ich immer gesagt: "Klingt wie ein oberösterreichischer Friseur." Es war gedanklich und sprachlich einfach abscheulich - warum der Kerl Menschen faszinierte, habe ich nie verstanden.

Sie erlebten, wie der Reichstag abbrannte?

Der war ja auch nur ein paar Häuser von mir weg, ich hörte die ganze Nacht die Feuersirenen, aber ich bin nicht raus. Es gab ja damals nachts ständig Schlägereien, Schießereien. Ein paar Wochen später habe ich meinen Koffer gepackt, mein ganzer Besitz ging da rein, und bin mit meiner Frau im Schnellzug nach Paris - ich hatte da eine Stelle angeboten bekommen, es war Glück. Ich hielt Hitler aber immer noch für einen Spuk, mit dem es bald vorbei sein würde.

Berthold Brecht etwa sah das ganz anders.

Ja, 1936 habe ich mit ihm einen Nachmittag verbracht, er war sieben Jahre älter, tat sehr überlegen. Er sah Hitler als finstere Gewalt, die sehr lange an der Macht bleiben würde und auf Krieg aus sei. Brecht hatte Recht. Aber wir müssen jetzt nicht weiterreden ... Ich bin allein, alle meine Freunde sind tot, und meine Stimme ist nicht mehr so laut, ich bin müde, ich schlafe viel zu wenig ...

Sie sind traurig.

Unendlich traurig ist, wie der Anstand die Welt verlassen hat. Befruchtung und Zeugung werden sie bald abschaffen, Interneteltern werden per Internet Internetkinder ordern, und Kinder werden wie Cocktails zusammengeschüttelt, aber sie werden keine Menschen mehr sein. Die Seele kann man nicht klonen. Wir leben in einer Zeit des Missbrauchs. Des Missbrauchs der Sprache, des Missbrauchs der Naturforschung, des Missbrauchs des Lebens, der Hoffnung. Wir kommen noch in eine Zeit, wo Leichen nicht mehr begraben oder verbrannt werden, weil sie unheimlich wertvolle Substanzen enthalten. Die Menschlichkeit ist zu Ende gegangen.

Herr Chargaff, Sie ...

Ich höre jetzt auf zu denken. Schauen Sie, wie viele Spezies, Rassen oder Tierarten ausgestorben sind. Und die Natur wird sich auch des Menschen entledigen. Die Natur ist größer als der Mensch, sie braucht keine Kenntnis von ihm zu nehmen. Die Natur geht einfach weiter.

Sie haben keine Hoffnung, für nichts.

Wir leben nicht in vielversprechenden Zeiten. Ich bin kein Verehrer des Blochschen "Prinzip Hoffnung". Seine Bücher stehen bei mir zu Hause, und sie schauen mich strafend an. Der Tod kann jeden Augenblick kommen, und ich bin bereit. Aber an meinem Grab pflanze ich dennoch die Hoffnung. Hoffentlich bald.

aus: Stern 47, 2001, S. 244ff

 

Ein irre gutes Interview von vor 9 Jahren kurz dem Tod von Chargaff.

"Neue Evangelien" auf dem Büchermarkt

Eine Renaissance der Jesus-Darstellungen auf dem Büchermarkt bilanziert die Tageszeitung "Die Welt" in ihrer heutigen Ausgabe. 2.000 Jahre nach Jesu Wirken lebe dieser als Romanfigur in den Bestsellerlisten weiter. Es sei erstaunlich, dass auch heute noch "neue Evangelien" geschrieben würden, meint Autor Matthias Heine. Weiterlesen….

Quelle: Pro Medienmagazin

Wie Castro einen unliebsamen Musiker misshandelte

Juan de Dios war ein Star des Buena Vista Social Clubs. Heute lebt er in Deutschland – und erinnert sich an kubanische Folter.

…..Er verliebte sich in eine mexikanische Bankierstochter. Die Hochzeit in Mexiko wurde vorbereitet, es war alles perfekt. Aber Juan de Dios wollte noch mal nach Kuba, zu seiner Familie. Die beschwichtigte: Es würde sich schon alles wieder beruhigen. Als Juan de Dios zurückwollte, kurz bevor er sein Schiff bestieg, wurde er von Soldaten überfallen und gefangen genommen. "Illegale Landflucht" lautet der Vorwurf, vier Jahre Zwangsarbeit die Strafe. Einen Prozess hatte es nicht gegeben. Das Ende der guten Zeit. Und über das, was folgte, spricht Juan de Dios am liebsten gar nicht. Seiner Frau hat er es erzählt, sie hat es für ihn aufgeschrieben: Es folgten Prügel, Folter, Einzelhaft in einer stockfinsteren Zelle, durch die Ungeziefer rannte. Er kam in andere Gefängnisse. Und landete irgendwann im berüchtigten Castillo de Morro, wo täglich Hinrichtungen stattfanden. Juan de Dios erzählt dann doch, fast unbeteiligt: Wenn es dunkel wurde, holten sie Männer. Sie wurden im Hof an einen Pfahl gebunden und erschossen. Sie hörten ihre Schreie, Nacht für Nacht. Auch ihn brachten sie schließlich in den Hof. An den Pfahl. Ein alter Bekannter erkannte den Musiker und verhinderte im letzten Moment, dass sie ihn erschossen. Weiterlesen….

Quelle: Welt-Online

Scheidungskinder rauchen häufiger

Lassen die Eltern sich scheiden, sind die Kinder eher gefährdet zu rauchen als Gleichaltrige aus traditionellen Familien. Der Tod eines Elternteils hat dagegen keinen Einfluss auf das Rauchverhalten.


Gut 40 Prozent der jungen Leute aus sämtlichen Haushalten mit nur einem Elternteil rauchen. 35 Prozent sind es hingegen unter Jugendlichen, die mit beiden Eltern aufwachsen. Das Risiko, zur Zigarette zu greifen, steigt bei westdeutschen Scheidungskindern um 14 Prozentpunkte und liegt bei ostdeutschen und Migrantenkindern sogar um 25 Prozentpunkte höher als bei Sprösslingen aus „klassischen“ Familien. Das geht aus einer repräsentativen Studie des Forschungsinstituts DIW Berlin hervor. Weiterlesen….

Quelle: Focus Online

Mittwoch, 25. August 2010

Bundesweites Vernetzungsportal für bürgerschaftliches Engagement online

Die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Internetseite engagiert-in-deutschland.de ist online. Auf dem Vernetzungsportal für bürgerschaftliches Engagement können sich Bürgerinnen und Bürger informieren, mit engagierten Mitarbeitern diskutieren und bundesweit Projekte finden.
Alles unter einem Dach - engagieren, informieren, diskutieren

Ein Drittel der deutschen Bevölkerung engagiert sich regelmäßig. Um das weiter auszubauen, bietet die vom Bundesfamilienministerium geförderte Internetseite engagiert-in-deutschland.de Unterstützung beim Engagement an. Sie ermuntert die Beteiligten dazu, sich zu vernetzen und fördert damit den Austausch zwischen den Engagierten. Darüber hinaus können auch eigene Projekte vorgestellt und in virtuellen Konferenzräumen verschiedene Themen diskutiert werden. Ob Projekte, aktuelle Nachrichten, Fachinformationen oder Veranstaltungen - die Internetseite ist eine wichtige Plattform für das bürgerschaftliche Engagement.

Das Bundesfamilienministerium fördert auf diese Weise gemeinsam mit engagierten Menschen, gemeinnützigen Organisationen, Unternehmen und öffentlichen Institutionen ein Vernetzungsportal, das das Wissen von vielen Partnern aus der Welt des bürgerschaftlichen Engagements bündelt und bereitstellt.

Quelle: bmfsfj.de

Harvard-Psychologe soll gepfuscht haben

Der Psychologe Marc Hauser steht unter Verdacht, in seinen Studien nicht wissenschaftlich genug gearbeitet zu haben. Als Folge einer internen Untersuchung zog Hauser nun eine einflussreiche Studie zurück.

Marc Hauser, 50, gilt als einer der Stars der Harvard-Universität. Der eloquente und einflussreiche Psychologe ist ein gefragter Interviewpartner, populärwissenschaftlicher Buchautor und in den US-Medien stets präsent. Hauser geht der Frage nach, inwieweit unser Sinn für Moral evolutionär „programmiert“ ist. Der „Moralinstinkt“ könnte ebenso in uns angelegt sein wie der „Sprachinstinkt“, lautet Hausers These. Möglicherweise aber hat Hauser selbst seinem Instinkt nicht gehorcht. Denn eine bereits vor drei Jahren begonnene Untersuchung der Universität kommt zu dem Schluss, dass es in Hausers Labor nicht immer mit rechten Dingen zugegangen ist. Der Vorwurf: wissenschaftliches Fehlverhalten. Weiterlesen….

Quelle: Tagesspiegel

Helmut Schmidt spendete Millionen an Stiftungen

Altbundeskanzler und "Zeit"-Herausgeber Helmut Schmidt (91) und seine Ehefrau Loki (91) haben ein Vermögen für gemeinnützige Zwecke gespendet.

"Meine Frau und ich haben insgesamt mehrere Millionen für verschiedene Stiftungen aufgebracht", sagte Schmidt dem Hamburger "Zeit"-Magazin. "Wir wollten nie reich oder vermögend sein", fügte der Sozialdemokrat hinzu. Weiterlesen….

Quelle: Evangelisch.de
Bildquelle: Dailymail

Deutschland als Konjunkturinsel

Überraschend steigt der wichtige Ifo-Geschäftsklima-Index zum dritten Mal in Folge. Deutschland feiert seinen ganz persönlichen Konjunkturrausch - dem bald die Ernüchterung folgen könnte.

Die Unsicherheit über die Konjunkturentwicklung in den USA hält an, trotzdem ist der Optimisumus in der deutschen Wirtschaft ungebrochen. Und die ohnehin gute Stimmung in den Chefetagen verbesserte sich im August überraschend noch einmal. Der Ifo-Geschäftklima-Index stieg auf 106,7 Punkjte von 106,2 Zählern im Vormonat, teilte das München Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) am Mittwoch mit. Es war der dritte Anstieg in Folge. Der wichtigste Frühindikator für die deutsche Konjunktur erreichte damit den Höchststand seit den Boomzeiten im Juni 2007. Analysten hatten mit einem durchschnittlichen Rückgang auf 105,7 Zähler gerechnet. Weiterlesen….

Quelle: Deutsche Welle 

Auch dort scheint die schwarz-gelbe Politik erfolgreich zu sein.

Die Grundschule „Arche“ im Kariobangi-Slum

Christel & Walter Gschwandtner (Kenia)

Nach einem Jahr Heimataufenthalt flogen wir 2001 motiviert nach Nairobi zurück. Gleich in der ersten Woche besuchte uns Bernard, ein treuer Mitarbeiter. Freudestrahlend erzählte er, dass er im Slumgebiet Kariobangi oben im Nordosten der Stadt eine Grundschule „Arche“ ins Leben gerufen hatte. Wir staunten nicht schlecht; es kamen bereits 60 Kinder regelmäßig zum Unterricht.

Drei Jahre zuvor hatte er in Kariobangi mit Erwachsenenbildung begonnen. Immer wieder baten ihn Eltern aus dem Slum, ihren Kindern die Schule und bessere Berufschancen zu ermöglichen. Bernard wollte den Menschen helfen und das Evangelium in dieses von Hoffnungslosigkeit, Arbeitslosigkeit und Gangstergruppen geprägte Elendsviertel hineintragen. Er nannte die Schule Arche, weil sie wie die biblische Arche Noah ein Zufluchtsort sein sollte – für Waisen, Kinder aus Armut und zerrütteten Familienverhältnissen.

Er bat uns um Hilfe, ein gutes Gelände für die Schule zu finden und Lehrer mitzufinanzieren. Damals stießen Henrik (†) und Manuela Niehausmeier (DMG) zu unserem Team. Sie widmeten sich intensiv diesem Projekt und machten das jetzige Gelände „schultüchtig“. Von Anfang an informierten wir die Eltern, dass in unserer christlichen Grundschule „Arche“ biblische Werte vermittelt werden, die Kinder Bibelgeschichten hören und christliche Lieder lernen. Trotzdem schulten immer mehr muslimische Eltern ihre Kinder bei uns ein. Weiterlesen….

Quelle: DMG

Staatserziehung und Trennungen – Was die Umdeutung von Familie kostet

Hat die Familie als Lebensform ausgedient? Dies fragen sich nachdenkliche Zeitgenossen angesichts ernüchternder statistischer Befunde: Geburtenbaisse, steigende Kinderlosigkeit, Heiratsmüdigkeit und immer mehr Single-Haushalte. Allein im Haushalt leben nicht nur – wie früher üblich – verwitwete ältere Menschen, sondern auch immer mehr Erwachsene im klassischen Familienalter zwischen 30 und 40 Jahren. Weiterlesen….

Quelle: Gemeindenetzwerk

Fleischesser = Killer ?

Gerade habe ich einen Artikel bei Scinexx gelesen der einem die Haare zu Berge stehen lässt. Darin kommt der Wissenschaftler Roland Imhoff vom Institut für Psychologie der Universität Bonn zu dem Schluss „Vegetarier nehmen Tiere insgesamt menschlicher wahr als Omnivore“ in dem er die Teilnehmer nach menschähnlichen Emotionen von Hunden! und Schweinen! befragte.

Sie schrieben Hunden mehr menschliche Emotionen zu als Schweinen, vor allem hinsichtlich der Sekundäremotionen. In der Regel bestehe bei Fleischessern jedoch ein vernunftorientiertes Konzept menschlicher Einzigartigkeit, das Tieren gewisse Eigenschaften abspreche. Psychologen sprechen auch von „Entmenschlichung“. Diese Strategie gebe es auch bei Konflikten zwischen verschiedenen menschlichen Gruppen, etwa zur psychologischen Rechtfertigung der Tötung im Krieg, erklärt Imhoff. „Wir haben uns daher gefragt, ob auch die passive Teilnahme an der Tötung von Tieren mit der Strategie der Entmenschlichung einher geht. Bei Menschen, die Fleisch essen, scheint das zumindest so zu sein.“

Nun das die Teilnehmer mehr menschenähnliche Emotionen bei Hunden entdeckten mag damit zusammen hängen dass die meisten eher mit Hunden als mit Schweinen zusammen leben. Wie oft hat man schon mal ein Schwein im Wohnzimmer liegen gesehen? Oder damit ein Spaziergang gemacht?

Königreich des Friedens

 

»Die Wölfe werden bei den Lämmern wohnen und die Panther bei den Böcken liegen. Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben. Kühe und Bären werden auf der Weide gehen, dass ihre Jungen beieinander liegen; und Löwen werden Stroh essen wie die Ochsen. Und ein Säugling wird seine Lust haben am Loch der Otter, und ein Entwöhnter wird seine Hand stecken in die Höhle des Basilisken.« Jesaja 11, 6-8

Königreich des Friedens von Edward Hicks

Dienstag, 24. August 2010

Die Fluthilfe in Pakistan

Mit tiefer Betroffenheit haben uns die Bilder von den verheerenden Überschwemmungen in Pakistan erfüllt. Das Ausmaß der Zerstörung sprengt unser Vorstellungsvermögen, wir fühlen mit den Opfern. Als DMG haben wir unseren Partnerwerken und DMG-Krankenschwester Renate H. vor Ort gleich Geld überwiesen, damit sie Soforthilfe leisten können: Versorgung mit Trinkwasser, Lebensmitteln, medizinische Behandlung, Hilfe beim Aufbau von zerstörten Häusern. Es sind noch weitere Maßnahmen nötig. Spenden dafür leiten wir gerne direkt nach Pakistan weiter – bitte unter dem Stichwort:„Fluthilfe Pakistan.“ Weiterlesen….

Quelle: DMG, Spendenkonto

ZIRKUS Sozialprojekt aus Costa Rica bewahrt Kinder vor Kriminalität

Kein imposantes Bühnenbild, keine schillernden Utensilien, keine großen Dialoge. Die costa-ricanische Zirkusgruppe Circo Fantazztico braucht nicht viel, um die Zuschauer bei ihrem Auftritt an der Uni in ihren Bann zu ziehen. Eine kleine Matte, schlichte Kostüme gepaart mit einer Gestik, die begeistert, das sind die Zutaten der Vorstellung eines Zirkusses, der eine ganz besondere Geschichte hat. Denn der Kinder- und Jugendzirkus „Circo Fantazztico“ aus Costa Rica ist ein Sozialprojekt des Vereins „Vida Nueva“.

Dieses Projekt verwendet seit 2002 die Zirkuspädagogik als Mittel der Präventivarbeit mit sozial gefährdeten Kindern und Jugendlichen aus den stark benachteiligten Vorstadtvierteln San Isidros im Süden Costa Ricas. Und so bietet der Zirkus den zwölf Artisten mit einem Durchschnittsalter von 13 Jahren einen sicheren Ort und schafft für sie eine soziale Gruppe. Zwei Europatourneen (2007, 2009) und zwei Mittelamerikatourneen (2008, 2010) stellte die Gruppe mit ihrem Engagement schon auf die Beine. Die kontinuierliche Arbeit im Zirkus schützt die Jugendlichen so vor der Gefahr der Kinderarbeit oder Kriminalität, der sie in ihrer Heimat ausgesetzt sind. Weiterlesen….

Quelle: Allgemeine Zeitung

Seit zehn Tagen im 100-Kilometer-Stau

Im Norden Chinas werden Autofahrer derzeit auf eine harte Probe gestellt: In der Nähe von Peking stehen hunderte von Auto- und Lkw-Fahrern seit mittlerweile zehn Tagen im Stau - und ein Ende ist nicht abzusehen.

Rund 100 Kilometer lang staut sich der Verkehr auf dem Expressway 109 Richtung Peking. Manchmal geht es im Schneckentempo voran, dann wieder geht nichts mehr. Vor allem hunderte von Lkw mit Waren für Peking hängen im Mega-Stau fest, heißt es in Medienberichten. Die Straße führt über tausende von Kilometern von Tibet in die chinesische Hauptstadt. Weiterlesen….

Quelle: Tagesschau

Rückschlag für Obamas Stammzellenpolitik

Ein US-Gericht hat die staatliche Förderung embryonaler Stammzellenforschung vorerst gestoppt. In der einstweiligen Verfügung eines Bezirksgerichts hieß es, bei der Forschung würden menschliche Embryonen zerstört. Für die Regierung ist das ein herber Rückschlag. Sie kann ihre erst kürzlich aufgestellten Richtlinien nun überarbeiten - oder Berufung einlegen.

Eine christliche Organisation namens Nightlight Christian Adoptions darf nach dem Urteil ihre Bedenken gegen Obamas Politik vor Gericht bringen.

Präsident Barack Obama hatte kurz nach seiner Amtsübernahme eine Wende in der Forschungspolitik eingeleitet und von seinem Vorgänger George W. Bush 2001 verfügte Beschränkungen bei der staatlichen Förderung der Forschung mit embryonalen Stammzellen aufgehoben. Bush hatte die staatliche Unterstützung scharf auf wenige bereits bestehende Stammzellenlinien beschränkt, die 2001 bereits existierten. Obama hatte diese Bestimmung gelockert.

Quelle: Tagesschau

Computerspiele sorgen für schlechtere Schulnoten

Je mehr Zeit Kinder und Jugendliche mit Computerspielen verbringen und je brutaler die Inhalte sind, umso schlechter sind die Schulnoten. Das sagte der deutsche Kriminologe Christian Pfeiffer im "Ö1- Morgenjournal" und verwies auf mehrere in letzter Zeit erstellte Studien. Pfeiffers These: Gewaltspiele steigern nicht nur die Gewaltbereitschaft, sondern verringern auch die Konzentrationsfähigkeit. Weiterlesen….

Quelle: Vienna Online

Montag, 23. August 2010

CHRISTUS WIRD SIEGEN, WAS IMMER GESCHIEHT

Aus dem Leben des deutsch-rumänischen Judenchristen Richard Wurmbrand

“Am Ende jeder Schulung wurde zur Diskussion ermuntert. Einmal sagte der Redner, nach dem Tode bliebe vom Körper nur noch eine Handvoll chemischer Stoffe übrig. Ich fragte ihn: "Wenn es sich so verhält, warum haben dann einige Kommunisten für ihre Idee ihr Leben gelassen? Wenn ein Christ sich selbst opfert, mag dies weise erscheinen. Wenn man die vergänglichen Dinge aufgibt, um eine Ewigkeit zu gewinnen, so ist es, als wenn man 50 Dollar investiert, um 50 Millionen Gewinn zu machen. Aber weshalb sollte ein Kommunist sein Leben opfern, - es sei denn, auch er kann etwas für sich persönlich gewinnen?" Der Politoffizier konnte darauf keine Antwort finden. Deshalb wies ich ihn darauf hin, die Antwort sei schon von Augustinus gegeben worden, als er sagte: Die Seele ist von Natur aus christlich. "Der Atheismus ist nur eine Maske für Ihre wahren Empfindungen. In der Tiefe Ihres Herzens, welche nur erreicht wird, wenn man meditiert oder betet, glauben auch Sie, dass es einen Lohn gibt, wenn man für eine Idee lebt. Tief in Ihrem Herzen glauben auch Sie an Gott." "Wir wollen sehen, was Lenin dazu sagt", meinte der Redner, und las aus einem kleinen, abgegriffenen Büchlein vor, aus dem er schon oft seine Inspirationen geschöpft hatte: "Selbst das Liebäugeln mit der Idee eines Gottes ist eine Verseuchung der abscheulichsten Art. Alle Unflätigkeiten, Gewaltakte und Seuchen sind bei weitem weniger gefährlich . . ." Er grinste. "Noch eine Frage?" "Haben Sie ein Kind," fragte ich. "Ich habe eine Tochter, die bei den jungen Pionieren ist." "Würden Sie es denn vorziehen, dass sie von einer schrecklichen Krankheit befallen wird, als dass sie an ihren Schöpfer gläubig wird? Das ist doch, was Lenin sagt, dass Krebs besser ist als der christliche Glaube." Der Politoffizier ließ mich aufstehen und schlug mir ins Gesicht.”

Ganzer Artikel als PDF-Datei.

Sommerloch gefunden

Das Sommerloch ist gefunden worden. Es ist ist ein Ort in der Verbandsgemeinde Rüdesheim im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz (Deutschland).

Sommerloch(Bad Kreuznach)

Nun wird man etwas dagegen unternehmen können.

Theologe: "Akupunktur widerspricht dem biblischen Gottesbild"

Berlin/ Deutschland - Erneuter Wirbel um alternative Heilmethoden in Deutschland: Nachdem Hanjo Lehmann in einem Beitrag im "Deutschen Ärzteblatt" behauptet hat, dass George Soulié de Morant (1878-1955), der Begründer der Akupunktur in Europa, ein Scharlatan gewesen sei, hat sich nun auch der Theologe und Religionswissenschaftler Michael Kotsch mehr als kritisch zur Akupunktur im Allgemeinen geäußert und erklärt, diese stehe im Widerspruch zum biblischen Gottesbild. Weiterlesen….

Quelle: grenzwissenschaft-aktuell

DIHK erwartet sinkende Arbeitslosigkeit

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag rechnet damit, dass in diesem Jahr durchschnittlich nur noch 3,2 Millionen Menschen arbeitslos sein werden. Das ist der niedrigste Stand seit der Deutschen Einheit.

Optimismus auf ganzer Linie: Die jüngste Konjunkturprognose des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zeigt einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosenzahlen in Deutschland. Nur noch 3,2 Millionen Arbeitslose sollen es im laufenden Jahr durchschnittlich sein. Das sind über eine Viertelmillion weniger als 2009, und zudem ist es der niedrigste Stand seit 1992. "Und das im ersten Jahr nach der schwersten Wirtschaftskrise seit 1929", freut sich DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann in der "Berliner Zeitung" am Montag (23.08.2010) Weiterlesen….

Quelle: Deutsche Welle

Gut so. Weitermachen!!!!

Zitat

„Fast ist es ihm, als ob er die Symptome einer völligen Ausrottung und Entwurzelung der Kultur wahrnähme, wenn er an die allgemeine Hast und zunehmende Fallgeschwindigkeit, an das Aufhören aller Beschaulichkeit und Simplizität denkt. Die Gewässer der Religion fluten ab und lassen Sümpfe oder Weiher zurück; die Nationen trennen sich wieder auf das feindseligste und begehren sich zu zerfleischen. Die Wissenschaften, ohne jedes Maß und im blindesten laisser faire betrieben, zersplittern und lösen alles Festgeglaubte auf; die gebildeten Stände und Staaten werden von einer großartig verächtlichen Geldwirtschaft fortgerissen. Niemals war die Welt mehr Welt, nie ärmer an Liebe und Güte. Die gelehrten Stände sind nicht mehr Leuchttürme oder Asyle inmitten aller dieser Unruhe der Verweltlichung; sie selbst werden täglich unruhiger, gedanken- und liebeloser. Alles dient der kommenden Barbarei, die jetzige Kunst und Wissenschaft mit einbegriffen."

Friedrich Nietzsche, in "Unzeitgemäße Betrachtungen", 1873

Krankenhausfälle wegen Alkohol bei Jugendlichen steigt dramatisch

Statistik_Alkohol Die Krankenhausfälle wegen Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen (10-17 Jahre) nehmen bundesweit und auch in Nordrhein-Westfalen in den letzten Jahren sprunghaft zu. Die Fallzahlen haben sich zwischen 2000 und 2008 bei Mädchen wie Jungen nahezu verdreifacht. Der Anteil der Mädchen beträgt im Schnitt 40% der Fälle, in den unteren Altersgruppen (bis 14 Jahre) liegen die Behandlungszahlen bei den Mädchen sogar höher als die der Jungen.

Quelle: Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit in NRW

Kinder und Jugendliche werden immer kränker

(MEDRUM) Die Statistik des Landesinstituts für Gesundheit und Arbeit (LIGA) in NRW enthüllt, daß die Zahl psychischer Erkrankungen vor allem bei Kindern besorgniserregend angestiegen ist. Die Zahl der Kinder sinkt nicht nur immer weiter, sondern der Anteil psychisch kranker Kinder steigt auch rapide an. Düstere Zukunftsaussichten also. Weiterlesen….

Quelle: Medrum

Betreuer quälten Autisten

Die Betreuer einer Wohngruppe für Autisten in Hilden haben sich wie Folterknechte benommen: Kinder wurden gefesselt, mussten zur Strafe Dreck und Gras essen. Nach FOCUS-Informationen gibt es erste Geständnisse. Weiterlesen….

Quelle: Focus Online

Ich frage mich wie so etwas sein kann.

Sonntag, 22. August 2010

„Die Fatah traut der Hamas nicht. Aus gutem Grund.“

Interview mit Joseph Croitoru

Joseph Croitoru, Autor des Buches „Hamas“, ist Journalist und Nahost-Experte. Im Interview mit Cicero Online spricht er über die Zwangsislamierung Gazas durch die Hamas, das Siedlungsbau-Moratorium und Israels Außenminister Avigdor Lieberman.

Der Untertitel Ihres Buches lautet „Auf dem Weg zum palästinensischen Gottesstaat“. Wie weit ist der Gazastreifen auf diesem Weg?

Der Prozess ist schon weit fortgeschritten. Die rechtlichen Grundvoraussetzungen wurden teilweise schon geschaffen. Es hängt eigentlich nur von einer Entscheidung der Hamas-Führung ab, einen eigenen islamischen Gottesstaat auszurufen. Aber das wiederum ist vom Verlauf des innerpalästinensischen Dialogs abhängig, den die Hamas und ihre säkulare Rivalin Fatah zumindest offiziell fortsetzen wollen. Er wurde unterbrochen, als die Hamas im Sommer 2007 putschte. Beide Seiten wollen nun zeigen, dass sie sich für die palästinensische nationale Einheit einsetzen, keine möchte unpatriotisch erscheinen. Resultate fehlen aber bislang, denn keine der Seiten traut der anderen, und die Hamas scheint nicht wirklich an einem Übereinkommen interessiert zu sein. Die Teilung der Macht mit der Fatah würde ihre Herrschaft in Gaza, aber auch ihren Anspruch, die Westbank für sich zu erobern, gefährden.

Wie viel Beteiligung fordert denn die Hamas an einer gemeinsamen Regierung? An ihren zu hohen Forderungen scheiterte es ja schon einmal.

Nicht alles dringt nach außen, sicherlich wird aber die Hamas in jedem Fall versuchen, ihren militärischen Arm zu behalten.

In der Vergangenheit ging es immer wieder um die Kontrolle der Sicherheitskräfte. Die Fatah wollte, dass die Hamas ihre Kontrolle abgibt...

Und vice versa. Dieser Streit ging dem Putsch der Hamas voraus. Sie entschied diese wichtige Frage einfach mit Gewalt. Nach diesem totalen Bruch mit den Regeln der Koexistenz traut die Fatahführung der Hamas nicht mehr - und das aus gutem Grund.

In ihrem Buch sprechen Sie von einer Zwangsislamierung des Gaza-Streifens durch die Hamas. Wie geht diese vonstatten?

Die Hamas hat eine Doppelstrategie. Einerseits wird die Absicht erklärt, dass irgendwann die Umwandlung der Gesellschaft in eine islamische Gesellschaft nach den Gesetzen der Scharia vollzogen wird. Einige wurden schon erlassen, wie z.B. das „Zakat-Gesetz“, das die Verteilung von Almosen regelt, was ein wichtiger Grundsatz in der islamischen Religion ist. Aber parallel zu dieser offiziellen Ebene wird dann auch auf den Straßen die Bevölkerung kontrolliert. Die Hamas hat eine Sittenpolizei...

...hat sie schon einen offiziellen Sittenkatalog?

Sicher jedenfalls ist, dass sie daran arbeitet. Neuerdings wurde zum Beispiel Frauen das Rauchen von Wasserpfeifen verboten, aber das Verbot wurde nach Protesten wieder zurückgenommen.

Also reagiert die Hamas auch auf Proteste?

Je nachdem, wie stark diese ausfallen. Vor einem Jahr wollte man Rechtsanwältinnen zwingen, vor Gericht eine spezielle, alles bedeckende Robe und ein Kopftuch zu tragen. Diese Anweisung wurde nach heftigen Protesten auch aus der Westbank zurückgenommen - aber nur mündlich. Eigentlich besteht sie weiter, und es kann sein, dass im Fall der Wasserpfeifen ähnlich verfahren wird. Erst vor wenigen Tagen hat die Hamas-Polizei Ladenbesitzern verboten, Damenunterwäsche in Schaufenstern auszustellen. So geht es in kleinen, aber steten Schritten immer weiter. Bei der Zwangsislamisierung werden noch weitere Strategien angewandt, wie Propagandakampagnen für den Islam und anonymer Terror gegen westlich orientierte Einrichtungen wie Kaffeehäuser, Internetcafés etc. Die Überfälle werden nicht aufgeklärt. Sie sind offenbar auch von der Regierung mitinszeniert und schüchtern die Bevölkerung ein.

Hat denn die Hamas die breite Zustimmung in Gaza, die sie proklamiert zu haben?

Das ist schwer zu beurteilen. Die Presse und die Medien in Gaza werden komplett von der Hamas kontrolliert. Unliebsamen Journalisten wird verboten, aus dem Gazastreifen zu berichten. Nicht einmal von der Westbank aus kann man einschätzen, wie groß die Unterstützung für die Hamas ist.

Inwiefern ist die Hamas besser organisiert als die Fatah?

Die Hamas blieb zunächst im Untergrund und baute vor Ort ihre Institutionen auf – im Unterschied zur Fatah, die sich institutionell vor allem im Exil entwickelt hatte. Die Israelis verfolgten in den Palästinensergebieten in den Siebziger-, Achtziger- und teilweise noch in den Neunzigerjahren vor allem die Fatah, während die Aktivitäten der Hamas zumindest in der Anfangsphase, als ihre Aktivisten noch als Muslimbrüder auftraten, von der israelischen Regierung toleriert wurden. Das war ein Fehlkalkül. Israel hatte nicht erkannt, dass es mit den Muslimbrüdern einen Golem schuf.

In welchem Ausmaß und auf welche Weise unterstützt der Iran die Hamas?

Die Hamas steht dem Iran schon seit den späten achtziger Jahren nahe. Die Hamas ist Teil einer Achse, die sich über den Libanon und Syrien nach Iran erstreckt. Und der Iran ist an jeder Art von militärischem Widerstand gegen den israelischen Staat interessiert, weil zu der Gründungsideologie der islamischen iranischen Republik auch die Vernichtung Israels gehört. Egal, wie Ahmadinedschad das umformuliert, war es ein Grundsatz von Khomeinis Ideologie. Das ist auch das erklärte Ziel der Hamas, es existiert also eine Interessengemeinschaft. Schon in ihrer Gründungscharta von 1988 ist die Vernichtung Israels angestrebt, und das hat sich nicht geändert. Der Iran versucht, die Hamas mit Geld, Waffen und militärischem Knowhow zu unterstützen. Sie hat kleine Waffenfabriken im Gazastreifen, die nachweislich mit Knowhow des Iran arbeiten. Militärexperten haben Gemeinsamkeiten zwischen der Waffentechnik des Iran und der der Hamas festgestellt.

Es gab 2009 einen Zuwachs von 12,5 % auf dem palästinensischen Aktienmarkt und ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 8 Prozent. Wie ist dieses beachtliche Wirtschaftswachstum in der Westbank zu erklären?

Die Wirtschaft in der Westbank erholt sich, weil die Lage dort einigermaßen befriedet ist und die Menschen ihre wirtschaftlichen Tätigkeiten entfalten können. Der palästinensische Premierminister Fayyad, ein Wirtschaftsfachmann, unterstützt palästinensische Kleinunternehmer. Man muss aber die Ausgangslage in Betracht ziehen: Wenn die Wirtschaft lange stagniert oder rückläufig ist, wie es jahrelang aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzung der Fall war, dann ist natürlich jede kleine Veränderung in der Relation schon ein großes Wachstum.

Hatte der umstrittene Bau der Sperranlage Auswirkungen auf die Befriedung der Westbank?

Die Befriedung durch die Sperranlage gilt nur für die israelische Seite. Die Palästinenser hingegen sind nach wie vor durch die dort anwesenden Siedler gefährdet, die die israelische Regierung nicht immer kontrollieren kann und will. Es gibt immer noch Überfälle von Siedlern auf palästinensische Dörfer, die auch von der israelischen Justiz nicht immer konsequent geahndet werden. So bleibt die Westbank eine Grauzone, in der die Siedler das Gefühl haben, frei agieren zu können.

Vor kurzem gab es wieder Proteste gegen das Siedlungsbau-Moratorium, das im September endet. Ist eine Verlängerung überhaupt möglich?

Die Siedlungspolitik ist seit Jahren praktisch ungestört, auch trotz Absichtserklärungen und Moratorien...

Sie meinen die Siedlungspolitik wird weiterhin betrieben, trotz des Moratoriums bis zum 26. September?

Man muss immer genau hinschauen, was solche Moratorien enthalten und ob und wie sie auch tatsächlich umgesetzt werden. Derzeit jedenfalls entwickelt sich der Siedlungsbau in der Westbank weiter, woran das Moratorium wahrscheinlich kaum etwas ändern wird.

Glauben Sie also, das Moratorium wird im September nicht verlängert?

Dies hat Netanjahu ja schon selbst angedeutet, im Falle einer Verlängerung verlöre er sein Gesicht. Die Fortsetzung der israelischen Siedlungspolitik ist Teil seiner Regierungsagenda. Wie, wo und in welchem Ausmaß gebaut wird, ist eine andere Frage, aber der Ausbau der Siedlungen dürfte auch weiterhin stattfinden.

Der Siedlungsbau ist neben den Grenzen von 1967 auch eine Bedingung von Abbas für direkte Friedensgespräche...

Ich glaube, die Netanjahu-Regierung ist nicht wirklich daran interessiert, mit Abbas Verhandlungen zu führen, denn die Situation zwischen Israel und der PA in der Westbank ist weitgehend friedlich. Niemand hat ein Interesse an einer Eskalation. Dass Abbas einen Siedlungsbaustopp zur Vorbedingung für Verhandlungen gemacht hat, ist problematisch. Eine solche Äußerung kam den Israelis nur recht, und so konnte Netanjahu dann auch argumentieren, dass es noch nie Vorbedingungen zu Friedensverhandlungen von palästinensischer Seite gegeben habe. Es sei schließlich Sinn von Verhandlungen, über Bedingungen zu sprechen, behauptet er. Für Abbas war das ein Rückschlag, für die israelische Regierung dagegen ein willkommener Vorwand, um die Verhandlungen hinauszuschieben.

Hat Netanjahu überhaupt eine langfristige Strategie für den Friedensprozess?

Wenn überhaupt, dann ihn zu verzögern. Diese Strategie hat er schon in seiner ersten Amtszeit Mitte der neunziger Jahre verfolgt.

Wie schätzen Sie Liebermans umstrittene Ankündigung ein, den Gazastreifen vollends abzukoppeln und die Verantwortung für das Gebiet der internationalen Gemeinschaft zu übergeben?

Das ist wieder eines seiner berühmten Gedankenspiele, für die er dann von Netanjahu gleich eine Rüge erteilt bekommt. Daran zeigt sich aber einmal mehr die Schwierigkeit der Israelis, mit dem Gazastreifen und der Hamas umzugehen. Im Grunde würden sie gerne bei der Kontrolle des Gazastreifens entlastet werden. Das ist nachvollziehbar, denn die kostet Israel viel Geld und militärischen Aufwand. Lieberman meint wahrscheinlich, dass zumindest die Kontrolle der Zugänge zum Hamasgebiet von der EU übernommen werden könnte. Wichtiger war seine jüngste Einladung an die EU-Außenminister, nach Gaza zu reisen, um sich vor Ort ein Bild von der wirklichen Lage zu machen. Liebermans Absicht war hier offenbar eine Korrektur der Wahrnehmung Gazas in Europa. Eine solche hat auch bereits eingesetzt, EU-Außenministerin Ashton war ja mittlerweile dort. Entgegen der offiziellen Politik der EU war für die Hamas der Besuch von Frau Ashton im Gazastreifen eine de-facto-Anerkennung ihrer Herrschaft. Auch die Absichtserklärung des französischen Außenministers Kouchner, im September mit europäischen Amtskollegen nach Gaza zu reisen, ist von Hamas-Ministerpräsident Haniyeh nur allzu gern als eine Einladung zum Dialog ausgelegt worden. Und so hat er dann seinerseits die EU-Vertreter eingeladen, mit der Hamas Gespräche aufzunehmen. Für die Hamas sind solche Äußerungen ein enormer propagandistischer Gewinn, den sie auch sehr gut in ihren eigenen Medien darzustellen versteht.

In den letzten Tagen wurde über den baldigen Rücktritt Liebermans spekuliert. Würde das dem Friedensprozess eine neue Wende geben?

Wohl kaum, denn Lieberman hat keine große Entscheidungsmacht in Fragen, die wirklich den Kern des Friedensprozesses betreffen. Er ist jedoch für den Teil der israelischen Außenpolitik, die nicht die arabische Welt betrifft, sehr wichtig. Er baut konsequent die Beziehungen der israelischen Regierung zu Russland aus und schafft so eine Konkurrenzsituation zu den Amerikanern. Er bemüht sich auch sehr energisch um den Aufbau der Beziehungen zu Indien und China. Lieberman ist eine facettenreichere und auch für die israelische Außenpolitik gewichtigere Person, als sie uns manchmal im Westen erscheint.

Ihre Prognose für Israel in der nächsten Zeit?

Man muss die ganze Region in den Blick nehmen. In den letzten Jahren fand ein ständiger Radikalisierungsprozess in dem von der Hamas kontrollierten Teil der palästinensischen Gesellschaft statt, im Gegensatz zur Westbank. Vieles hängt auch von Ägypten ab. Wenn der westlich orientierte Mubarak nicht mehr Präsident ist, dann wird sich vermutlich die Auseinandersetzung mit den Muslimbrüdern, die ja die Mutterbewegung der Hamas sind, noch verschärfen. Dies könnte zu einer Sogwirkung führen und die gesamte Region noch zusätzlich radikalisieren. Was den militanten Islamismus anbelangt, so gibt es ähnliche Tendenzen in Jordanien und im Irak, Prognosen über die Türkei sind derzeit nicht möglich. Aber solange Israel die Gefahr, die von der Hamas ausgeht, minimieren kann, wird es kein großes Interesse daran haben, den Status quo entscheidend zu verändern.

Vielen Dank für das Interview Herr Croitoru!

Die Fragen stellte David Vajda

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Quelle: Cicero