Sonntag, 8. August 2010

Lustiger Wikipedia-Artikel

Hier bin ich auch einen kuriosen Wikipedia-Artikel gestoßen. Es geht über Karl Martell.

Karl Martell (* ca. 688 / 689; † 22. Oktober 741 in Quierzy) war ein fränkischer Hausmeier aus dem Geschlecht der Arnulfinger, großmütterlicherseits aus dem der Pippiniden. Seine Eltern waren der Hausmeier Pippin der Mittlere und dessen Friedelfrau Chalpaida. Kaiser Karl der Große war sein Enkel.

Was ist ein Hausmeier?

Wer waren die Pippiniden? Die Vorfahren von Pippi Langstrumpf?

Und wo bekommt man Friedelfrauen her?

Karl beherrschte von 714 bis 741 als Hausmeier die fränkischen Teilreiche. Im Teilreich Austrien war er von 715 bis 717, 718 bis 720 und 737 bis 741 sogar – in Ermangelung eines Königs – Staatsoberhaupt. Das gleiche gilt für das Teilreich Neustrien von 737 bis 741.

Das war noch eine Generation die sagte: “Wenn’s an einem König mangelt mache ich den Job.”

Austrien und Neustrien sind mir auch au neu. Aber das wird noch kurioser.

Weil Karl Martell aus einer nicht vollgültigen Friedelehe stammte, wurde er von seinem Vater Pippin von der Thronfolge ausgeschlossen. Doch Pippins Söhne Drogo und Grimoald der Jüngere, aus dessen Ehe mit Plektrud, starben vor dem Vater. Als Pippin Ende 714 im Sterben lag, überredete ihn seine Frau Plektrud dennoch, nicht Karl oder seinen Bruder Childebrand, sondern Grimoalds Sohn Theudoald zu seinem Nachfolger zu machen, obwohl dieser noch ein Kind und ebenfalls von illegitimer Geburt war. Pippin der Mittlere akzeptierte, von der Krankheit geschwächt, so dass Theudoald kurzfristig 714/715 das Hausmeieramt bekleidete. Während dieser Zeit versuchte Plektrud, Martell gefangenzunehmen. Der konnte jedoch entkommen. 715 wurde die Partei von Theudoald und Plektrud dann durch einen Aufstand der neustrischen Adligen vernichtend geschlagen, die mit Raganfrid einen der Ihren als Hausmeier einsetzten. Außerdem nutzten sie die Schwäche der Austrier, um – zusammen mit den Friesen – in den austrischen Kernlanden auf ausgedehnte Raubzüge zu gehen.

Das klingt alles wie aus einer anderen Welt.

Keine Kommentare: