Sonntag, 12. September 2010

Erika Steinbach im Interview

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Welt am Sonntag: Sie wollen sich aus dem CDU-Vorstand zurückziehen, weil sie sich dort nur noch als „Alibi-Konservative“ fühlen. Das klingt nicht, als sähen Sie in der Union noch eine große Zukunft für sich.

Steinbach: Tatsächlich bin ich sehr enttäuscht. Bestimmte konservative Werte und Lebensmodelle werden von der CDU nicht mehr deutlich genug nach außen getragen. Dabei fordern die Wähler genau das: In meinem Wahlkreis in Frankfurt erlebe ich ständig, wie sehr man sich wünscht, wir würden unsere Wertvorstellungen stärker artikulieren. Ich will niemandem in der Union absprechen, dass er konservative Werte in sich trägt. Im Gegenteil: Viele Abgeordnete leben konservative Werte. Aber nach außen werden sie verschleiert, verbrämt, nicht ausgesprochen. Das halte ich für eine gefährliche Entwicklung in meiner Partei.

Welt am Sonntag: Was fehlt Ihnen denn konkret?

Steinbach: Die Union hat jahrelang gefordert, dass die Beherrschung der deutschen Sprache eine entscheidende Voraussetzung für Einwanderung ist. Dafür wurden wir beschimpft und verächtlich gemacht. Roland Koch hat das im Wahlkampf thematisiert und wurde von den Medien fast an die Wand genagelt. Dennoch haben wir das durchgestanden und auch durchgesetzt.

Welt am Sonntag: Sind Sie dann nicht zufrieden?

Steinbach: Nein, denn die Parteiführung hat im Umgang mit Thilo Sarrazin die elementare strategische Fehlentscheidung getroffen, gemeinsam mit der Linken auf den Mann einzudreschen. Dabei hat doch die Union genau wie Sarrazin die Probleme der Integration immer thematisiert! Wir hätten also signalisieren müssen: Was Sarrazin anspricht, ist unser Thema. Die Grünen und die Sozialdemokraten wollen das nicht hören, wir schon.

Welt am Sonntag: Stattdessen wurde Sarrazin von vielen wichtigen Unionspolitikern attackiert. Lagen die alle falsch?

Steinbach: Er ist von Politikern aller Parteien, einschließlich der Union, zur Schnecke gemacht worden. Viele unserer Wähler haben daraus geschlossen: Die Unionspolitiker wollen gar nicht mehr, dass die Missstände behoben werden. Wir können uns als Konservative doch nicht den Ton der linken Schickeria zu eigen machen.

Welt am Sonntag: Wie klingt der denn?

Steinbach: Die Linken sagen, dass man über diese Probleme nicht reden darf, weil das ausländerfeindlich sei. Und dass bestimmte Probleme, wenn überhaupt, nur mit Samthandschuhen angefasst werden dürfen. Aber in einer Demokratie sollten Denk- und Sprechverbote nicht möglich sein. Ich finde es bedenklich, dass man inzwischen sogar angegriffen wird, wenn man simple Fakten benennt.

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Quelle: Welt-Online

Die Frau wäre etwas für einen Minister-Posten. Und die von der Leyen absägen.

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