Sonntag, 8. August 2010

Rembrandt – Der Verlorene Sohn

Eine schöne Bildbesprechung zu einem Spitzenbild vom Rembrandt.

Das Bild veranschaulicht Rembrandts großartige Interpretation des neutestamentlichen Gleichnisses vom verlorenen Sohn aus dem Lukas-Evangelium Kap. 15 Vers. 11-32. In verschiedenen Zeichnungen hat Rembrandt das Gleichnis Zeit seines Lebens immer wieder aufgegriffen und bearbeitet. Das große Tafelbild aus seinen letzten Lebensjahren stellt zweifelsohne den Höhepunkt seiner lebenslangen Bemühungen um das Verständnis des Gleichnisses dar. Handelt es sich zum einen zweifelsohne um eines von zahllosen  Historienbildern, die Rembrandt zu den unterschiedlichsten Geschichten der Bibel gemalt hat, so ist zum anderen doch festzuhalten, dass das Bild in seiner Intensität und Ausdruckskraft zugleich als ein überaus persönliches Glaubenszeugnis des alt  gewordenen Rembrandts  verstanden werden kann. Bereits die Größe des Bildes, die die dargestellten Personen dem Betrachtenden lebensgroß vor Augen stellt,  zieht den Betrachter bzw. die Betrachterin in das bewegende Geschehen hinein. Dies wird verstärkt durch das gewählte Hochformat. Gleichzeitig  wirkt das Bild im ganzen  ruhig und feierlich.

Und auch der Spruch ist sehr treffend:

„Viele konsumorientierte  Wirtschaftszweige leben davon, dass sie das geringe Selbstwertgefühl ihrer Konsumenten ausnützen und mit materiellen Mitteln spirituelle Erwartungen schaffen. Solange ich ‚klein’ gehalten werden und mich ‚gering’ schätze, kann ich leicht verführt werden, Dinge zu kaufen, auf Veranstaltungen zu gehen oder an Orte zu reisen, die eine radikale Veränderung in meiner Selbsteinschätzung versprechen, selbst wenn sie völlig außerstande sind, das zuwege zu bringen.“ (Henri K.M. Nouwen: Nimm sein Bild in dein Herz, 128)

Quelle: Religionspädagogisches Institut Loccum

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